Gastro-Tipp Französische Küche mit viel Flair

Düsseldorf · Aus Le Local wurde das La Manufacture. Betreiber sind jetzt Tinka Kalytta und Ralf Weißbrodt, die immer mal wieder die Speisekarte ändern.

 Die Einrichtung im "La Manufacture" ist ein wenig antik, die Speisen sind modern und köstlich.

Die Einrichtung im "La Manufacture" ist ein wenig antik, die Speisen sind modern und köstlich.

Foto: A. Endermann

Es ist eines der schönsten kleinen Restaurants in Düsseldorf - individuell, gemütlich und ein wenig antik: La Manufacture an der Münsterstraße. Die Räumlichkeiten sind vielen Gästen noch bekannt unter dem Namen Le Local, dessen Betreiber im Sommer 2016 in die Insolvenz ging.

Jetzt haben Tinka Kalytta und Ralf Weißbrodt die Lokalität mit ihrem morbiden Charme übernommen. Diese Fußbodenkacheln aus der Jahrhundertwende sieht man nur noch selten in Restaurants. Und erst recht die Decke mit ihren Glasmalereien: Kühe und Schweine als Motive rund um den Kronleuchter erinnern an das, was dort ursprünglich einmal war: eine Metzgerei. Ein bisschen Trödel, ein paar dekorative Weinflaschen, dazu die kleinen Bistrotische und die Bar - fertig ist die Einrichtung.

Es gibt einen zweiten Raum, der über den Flur erreichbar ist. Dort bilden die alten Heizkörper aus Gusseisen einen Blickfang. Für Ralph Weißbrodt ist mit diesem Restaurant ein Traum in Erfüllung gegangen. Er, der sich vorwiegend ums Catering kümmert, konnte nicht Nein sagen, als er hörte, dass die Räumlichkeiten zu haben sind. So hat der ehemalige Patron des Belgo Belga an der Ulmenstraße, das er vor zwei Jahren schloss, noch einmal ein Lokal eröffnet - gemeinsam mit seiner Lebensgefährtin Tinka Kalytta. Zahlreiche Fotos und Schilder, die La Manucfacture den typischen Bistro-Charakter geben, stammen noch aus dem Belgo Belga.

Auch wenn sich Weißbrodt, wie er selbst sagt, immer noch in der Findungsphase für seine Speisekarte befindet, trägt sie doch schon eindeutig seine Handschrift. Der Coq au Vin (15,80 Euro) vom Schwarzfederhuhn ist wie gewohnt: aromatisch im Fleisch, mit deftiger Rotweinsauce und flockig-leichtem Kartoffelstampf. Die perfekte Fischsuppe (9,80 Euro), aromenintensiv mit viel Einlage, kommt mit selbst gemachter Rouille, Gruyere und Croutons - alles serviert in separaten Tässchen.

Zu den Hits zählen die butterzarten Bäckchen vom Iberico-Schwein (22,50 Euro). Das Fleisch ist im La Manufacture von höchster Qualität. Das gilt für das Kalbsfilet mit frischem Spargel ebenso wie für das Entrecôte Bordelaise mit Portwein-Jus und Ochsenmark (27,50 Euro). Manchmal gibt es das zarte Wiener Schnitzel mit hausgemachtem Kartoffel-Gurkensalat (19,50 Euro).

Noch ist die Karte hauptsächlich französisch orientiert. Es gibt beispielsweise Croque Monsieur (4,70 Euro) und Quiche (ab 5,90 Euro). Bei unserem jüngsten Besuch probierten wir gebeizte Wildgarnelen und Jakobsmuschel-Wantan (15,50 Euro) auf Salat, der asiatisch angehaucht war. Hier ist in der Küche der Einfluss von Kevin Klostereit zu spüren, der lange bei Sternekoch Yoshizumi Nagaya gearbeitet hat. Die Kombination ist ein überraschendes, intensives Geschmackserlebnis.

La Manufacture hat aber noch viel mehr zu bieten. So gibt es ein erlesenes Frühstückangebot. Beispielsweise verschiedene Zubereitungsarten von Rührei (ab 5,20 Euro), American Pancakes (5,50 Euro), bis hin zu Egg Benedict (7,50 Euro) - die hohe Schule fürs Frühstück mit pochierten Eiern, Speck und einer hausgemachten Sauce Hollandaise.

Der Mittagstisch (unter zehn Euro) wechselt wöchentlich. Weißbrodt wäre nicht Weißbrodt, wenn er nicht immer mal wieder die Abendkarte wechselte. Deshalb lohnen sich neue Besuche. Vielleicht dann auch mit einem Dessert - wie der Mousse au Chocolat (6,90 Euro).

(RP)
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