Düsseldorf Festival startet Festival-Auftakt mit Beethoven

Düsseldorf · Der frühere Altstadtherbst heißt nun "düsseldorf festival!" und wurde standesgemäß in der Kirche St. Andreas eröffnet. Die Westdeutschen Symphoniker, die Chöre und die Geigerin Anna Mehlin musizierten makellos.

Highlights des Düsseldorf Festivals 2012
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Auch in diesem Jahr luden die künstlerischen Leiter des "düsseldorf festival", Christiane Oxenfort und Andreas Dahmen, zum Eröffnungskonzert in die Andreaskirche. Nach einer kurzen Begrüßung wurde dort der Festivalauftakt mit Beethovens "Egmont"-Ouvertüre gefeiert. Protzendes Herrschertum, aufblühende Hoffnung und grenzenlose Siegesgewissheit werden in diesem Werk beschrieben, das die Geschichte vom erbitterten Kampf der Niederländer gegen die Spanier im Belgien des 16. Jahrhunderts erzählt. Eine Historie, die das Orchester Westdeutscher Symphoniker gekonnt und präzise in Szene zu setzen weiß. Unter Dirigent Ulrich Brall läuft es an diesem Abend mit einem wogend samtigen Klang zur Höchstform auf.

In Mozarts "Spatzenmesse" (KV 220), diesem vollkommenen 360-Takt-Miniaturmeisterwerk einer Messe, beweist neben dem Orchester auch der Chor der ehemaligen Hofkirche St. Andreas sein Können. Begleitet von vier Solisten (fein: der warme Sopran von Kerstin Pohle) geriet diese "kleine Messe" energiegeladen und prunkvoll. Am meisten begeisterte jedoch die Solistin Anna Mehlin mit dem Violinkonzert von Ludwig van Beethoven am Ende des Abends. Die junge Ausnahme-Geigerin konnte in beeindruckender Weise zeigen, wie sicher und empfindlich genau sie ihr Instrument beherrscht. Besonders im letzten Satz bringen beide, Solistin und Orchester, Momente zustande, in denen man glaubt, ein paar Zentimeter in der Luft zu schweben.

Im Publikum wird für Sekunden der Atem angehalten, man schließt die Augen und hört ganz konzentriert zu. Tosender Applaus und stehende Ovationen für das großartige Finale eines zeitweise etwas langatmigen Festivalauftakts.

Info Beim "düsseldorf Festival!" tritt Brall am kommenden Sonntag, 16. September, 19 Uhr, noch in der Tonhalle auf. Mit Andreas-Chor, Orchester und Solisten gibt es Werke von Puccini "Messa di gloria" und Robert Schumann ("Rheinische"). .

(RP)
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