Gastrotipp Essen wie aus der Garküche Thailands
Düsseldorf · Butsi Rosik bietet in ihrem Lokal Ayutthaya in Flingern authentische Küche ihrer Heimat an. Die Rezepte hat sie von ihrer Mutter gelernt.
Der Name der alten thailändischen Königsstadt Ayutthaya lässt bei vielen Menschen sogleich traumhafte Bilder von wunderschönen Tempelanlagen im Kopf entstehen. Von dem Charme der Stadt spiegelt sich bislang noch wenig im schlicht gehaltenen Düsseldorfer Thai-Lokal Ayutthaya wider. Die Wände sind zwar pastellfarben gestrichen und Bilder von Lotusblüten zieren diese, das ist aber schon alles. "Wir planen, noch einiges am Ambiente zu verbessern, uns fehlt aber bislang die Zeit", sagt Lucjan Rosik. Denn das Ayutthaya ist eigentlich ein Ein-Frau-Unternehmen, wird von der Thailänderin Butsi Rosik alleine geführt. Ehemann Lucjan und die zwei Kinder helfen nur aus.
Normalerweise ist auch das Ambiente in einem Imbiss, wie sich das Ayutthaya ehrlich bezeichnet, nicht so wichtig, da der Gast in der Regel nur wenig Zeit zum Essen nutzt. Das ist aber im Ayutthaya an der Behrenstraße anders. "Wir sind kein Schnellimbiss. Butsi kocht alle Gerichte frisch. Hier wird nicht nur einfach aufgewärmt. Wartezeiten können deshalb entstehen", sagt Lucjan Rosik.
Wer diese umgehen will, kann aber telefonisch seine Gerichte vorbestellen, im Imbiss essen oder auch mitnehmen. Das Warten lohnt sich aber auf alle Fälle. Was die Einrichtung nicht schafft, gelingt dem Essen bereits nach dem ersten Löffel: Man kann Thailand quasi schmecken - sehr köstlich. Einen guten Start bilden zum Beispiel die Salate. Aber Achtung: "Som Tam Gai Grob" (Papaya-Salat mit Tomaten, Möhren, Chili, Erdnüssen und Huhn, 7,70 Euro), "Yam Woon Sen" (Glasnudeln mit Garnelen, Sellerie, Tomaten, Lauch und Chili-Zitronen-Dressing, 8,60 Euro) oder "Nam Tok Moo" (Schwein mit Zwiebeln, Pfefferminze, Koriander, und Lauch, 7,80 Euro) sind nix für sanfte Zungen, sondern haben ganz gut Pfiff.
Die pikante Tom Kha Gai Suppe mit Hühnerfleisch und Kokosmilch (3,80 Euro) ist ein Klassiker der thailändischen Küche. Die leichte Schärfe des Chilis steht in einem wunderbaren Verhältnis zum frischen Geschmack vom Zitronengras. Interessant auch die Tom Jeud Woon Sen. Die Suppe bildet mit Glasnudeln, Hühnerfleisch, Mini-Fischbällchen und Chinakohl eine kuriose, aber schmackhafte Vorspeise (3,60 Euro). Es gibt Gerichte mit Reis und Nudeln, mit Huhn, Ente, Rind, Schwein, Garnelen und Fisch sowie Vegetarisches. Tau Hu Tood etwa: Tofuscheiben mit süßsaurer Soße und Erdnüssen (2,80 Euro). Die Portionen sind großzügig bemessen und Rosiks raten deshalb zu Recht, erst einmal diese zu verspeisen, um zu sehen, ob danach noch Platz ist für eine der über 40 Hauptspeisen (sie kosten zwischen 7,50 und 9,50 Euro).
Pad Thai ist das Nationalgericht Thailands. Die Nudeln mit Huhn, Ei, Sojasprossen und Erdnüssen (8,60 Euro) schmecken authentisch, als kämen sie direkt aus einer thailändischen Garküche. Kein Wunder: Butsi Rosik ist in Thailand groß geworden und hat das Kochen von Mutter und Großmutter gelernt. Geschmacklich fein abgestimmt ist auch Ped Pad Khing (9,50 Euro), Entenbrust mit Ingwer, Champignons, Paprika und Bohnensoße. Klassisch auch Tofu-Gerichte, von denen es fünf Varianten (teils recht scharf) gibt (ab 7,50 Euro). Bei dieser Fülle an exotischen Geschmackserlebnissen sind Nudeln mit süß-saurem Huhn und Gemüse (8,40 Euro) eher unnötig. Das Gericht schmeckte zwar sehr gut, aber wenig asiatisch.
Statt einem Dessert, kann man das Essen mit Jasmin- oder Ingwer-Tee oder Thai Bier beenden.