Düsseldorfer Kunstszene Die Rauten auf ihre Spitzen tanzen lässt

Düsseldorf · Die Düsseldorfer Künstlerin Anna Tatarzcyk ist für den internationalen André Evard-Preis nominiert. Die Jury war von den geometrische Kompositionen ihrer Bilder fasziniert.

 Die Düsseldorfer Künstlerin Anna Tatarzcyk.

Die Düsseldorfer Künstlerin Anna Tatarzcyk.

Foto: C. Hötzendrofer/C. Hötzendorfer

Anna Tatarzcyk ist für den Internationalen André Evard-Preis nominiert. Die Düsseldorferin hat die Fachjury mit ihren auf der Spitze tanzenden Rauten begeistert. Am 13. Februar wird die renommierte Auszeichnung für konkret-konstruktive Kunst zum 6. Mal in der Kunsthalle Messmer in Riegel am Kaiserstuhl verliehen. 10.000 Euro werden unter den drei besten der insgesamt 103 Einreichungen verteilt.

„Die auf der Spitze tanzende Raute als geometrische Komposition und das Zusammenspiel aus Farbe, Form mit Material interessieren mich seit langem“, fasst Anna Tatarzcyk zusammen und ergänzt: „Ich finde es spannend, dass sie auch ein uraltes Symbol ist, das auf den Sonne-Mond-Kult zurückgeht. Wenn man genau hinschaut, findet man die Raute in vielen Wappen, auf Wegweisern und an heidnischen Plätzen“.

An den Wänden ihres Ateliers in der Park-Kultur an der Oststraße hat die 48-jährige einige ihrer aktuellen Werke aufgehängt. Rauten so facettenreich wie selten zuvor gesehen. Faszinierend durch ihre strenge Reduktion einerseits, andererseits erhalten sie eine optische, wie symbolische Tiefe durch eine Dreidimensionalität, die den Betrachter förmlich in die Bilder hineinzieht.  

Lange hat Anna Tatarczyk mit Öl gemalt. „Aber es dauert einfach, bis die Farbe trocken ist“, bilanziert die Künstlerin, die – wenn sie die Inspiration einmal gepackt hat – nicht warten möchte, bis sie an ihren Bildern weiterarbeiten kann.

Mehr durch Zufall kam sie vor rund vier Jahren auf die Idee, mit Folien zu experimentieren. „Ich habe das Material zugeschnitten und begann mit den Elementen zu kleben und sie mit Acryl zu überziehen“, gibt die Düsseldorferin Einblick in ihr Schaffen.

Mehr und mehr reduzierte sie sich dabei, bis sich aus ihren Motiven Rauten herausbildeten, wie Anna sie als Ausgangspunkt für ihre Bilder inzwischen verwendet. „Ich wollte eine Reduktion auf das Wesentliche und gleichzeitig eine Dreidimensionalität erreichen“, sagt sie. Für eine Ausstellung in der Park-Kultur im letzten Jahr konnte sie das gesamte Haus in der Oststraße bespielen. „Das war wunderbar, denn ich hatte so die Möglichkeit, meine Bilder in anderem Licht zu sehen, als in meinem Atelier“, erinnert sie sich.

Die Kunsthalle Messmer in Riegel am Kaiserstuhl hat sich für ein sehr raumgreifendes Werk entschieden, das dort bereits im Rahmen einer Ausstellung zum André-Evard-Preis zu sehen ist. Dort wird am 13. Februar auch die Preisverleihung stattfinden.  

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