Kultur in Düsseldorf Kultur gibt’s erstmal nur im Museum

Die Museen in Düsseldorf haben wieder geöffnet. Die kleinen und großen Kinos in der Landeshauptstadt folgen, während die meisten Theater geschlossen bleiben. Für die meisten Häuser gelten allerdings Beschränkungen bei den Besucherzahlen.

 Der Theatermuseum empfängt seit dieser Woche wieder Besucher – allerdings immer nur maximal sechs gleichzeitig.

Der Theatermuseum empfängt seit dieser Woche wieder Besucher – allerdings immer nur maximal sechs gleichzeitig.

Foto: Endermann/Andreas Endermann

Lange mussten die Menschen auf den Großteil des kulturellen Angebots verzichten. Doch die Lockerungen der Corona-Beschränkungen machen jetzt einen Besuch der Kultureinrichtungen wieder möglich. Welche Museen, Kinos und Theater bereits oder bald wieder geöffnet haben, haben wir bei den Betreibern nachgefragt.

Düsseldorfs Museen sind geöffnet

Kostenpflichtiger Inhalt Seit Anfang Mai öffnen die Düsseldorfer Museen nach und nach ihre Pforten für Besucher – unter Auflagen. Die Besucherzahl ist beschränkt, und innerhalb des Gebäudes muss eine Mund-Nasen-Bedeckung getragen werden. Führungen finden nicht statt. Doch wer alleine oder mit einem Mitglied seines Hausstandes ins Museum möchte, kann dies tun. In das Hetjens-Keramikmuseum dürfen zeitgleich nur 20 Personen, in das Stadtmuseum bis zu 50 Besucher. Ebenfalls geöffnet sind bereits das Filmmuseum (maximal 30 Besucher gleichzeitig), das Heinrich-Heine-Institut (drei bis fünf Besucher pro Ausstellung) sowie das Schifffahrt-Museum (maximal 35 Besucher). Zuletzt empfing das Theatermuseum am gestrigen Dienstag, 26. Mai, wieder Besucher (maximal sechs gleichzeitig) im Ausstellungsbereich. Die Öffnungszeiten wurden angepasst: dienstags bis sonntags, jeweils von 12 bis 17 Uhr. Anpassen an die Situation musste sich auch die Sammlung Philara. Dort wird lediglich die – „unbedingt sehenswerte“, so Direktorin Katharina Klang – Wechselausstellung von Nora Turato gezeigt; für bis zu fünf Personen gleichzeitig. Der Eintritt bleibt vorerst frei. Geschlossen bis August – allerdings bedingt durch Bauarbeiten – bleibt das Goethe Museum.

Die Filmkunstkinos öffnen in der kommenden Woche

Wann die großen Multiplex-Kinos in Düsseldorf wieder öffnen, ist nicht gewisse. So testet etwa das Cine­star die Wiedereröffnung an ausgewählten Standorten, bevor im Nachgang weitere Häuser folgen sollen. Der Ufa-Palast plane aktuell eine Wiedereröffnung am kommenden Donnerstag, 4. Juni, sagt Theaterleiter Sebastian Riech. Allerdings liegt bisher keine Verordnung des Landes vor, die eine Wiedereröffnung tatsächlich erlaubt. Ebenfalls ab dem 4. Juni sollen in den Filmkunstkinos wieder täglich zwei Vorstellungen erfolgen. Das berichtet Gesellschafter Kalle Somnitz und betont: „Alles unter Vorbehalt.“ Denn auch dort fehlen die Informationen über die genauen Auflagen. Erst mit diesen könne geprüft werden, ob alle Voraussetzungen für eine Wiedereröffnung erfüllt werden können. Nach aktueller Planung gehen die fünf Düsseldorf Filmkunstkinos jeweils mit etwa einem Viertel der Plätze an den Start. Somnitz empfiehlt, die Tickets für die Vorstellungen online zu bestellen.

Die meisten Theater bleiben geschlossen

Es sind wohl die zwei Ausnahmen in Düsseldorf: Ab dem 4. Juni öffnet das Theater an der Luegallee wieder (die RP berichtete). Zudem nimmt die Theaterkantine ab dem 30. Mai wieder den Spielbetrieb mit der Vorstellung „Mensch Viktor“ auf – selbstverständlich unter Einhaltung der Hygienevorschriften sowie Abstandsregeln. „Je nach Konstellation der Besuchergruppen können etwa 40 Personen Platz finden“, sagt Geschäftsführer Rüdiger Fabry. Nach dem ersten Termin sollen viele weitere folgen: Geplant sind vier Vorstellungen die Woche. Tickets sind noch verfügbar und können an der Abendkasse erworben werden.

Allerdings gaben auf Anfrage der Redaktion viele andere Theaterleiter an, aktuell noch keinen Plan für eine Wiedereröffnung zu haben, zumindest nicht für eine zeitnahe. „Wir werden die Zwangspause verlängern müssen“, sagt etwa Kay Lorentz vom „Kom(m)ödchen“. Zwar habe er Pläne gemacht, wie eine Wiedereröfnung möglich sei, „aber spruchreif ist da nichts“. Erst, wenn mehr als 100 Personen eine Vorstellung besuchen können, würden die Kosten gedeckt, erklärt Lorentz, und hofft auf daher auf weitere Lockerungen. Auch habe er mit Kollegen besprochen, ob Auftritte in anderen Häusern eine Alternative wären.

Das sei etwa für das Theater Takelgarn eine Option, sagt Theaterleiter Helge Neuber. Für seine Vorstellungen brauche er größere Räume. Im Theater Takelgarn könnten unter den aktuellen Vorgaben lediglich 18 Leute Platz finden – zu wenig. Neuber ist zudem unzufrieden mit der Informationspolitik. Er warte auf essenzielle Informationen,. wie eine Wiederaufnahme des Spielbetriebs umzusetzen sei. „Wir bleiben im Regen stehen. Uns es schüttet“, beschreibt Neuber seine Lage: „Wir brauchen jetzt die Unterstützung der Stadt.“

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