John Hopfield und Geoffrey Hinton: Physik-Nobelpreis geht an zwei KI-Grundlagenforscher
EILMELDUNG
John Hopfield und Geoffrey Hinton: Physik-Nobelpreis geht an zwei KI-Grundlagenforscher

100.000 Euro fürs Tanzhaus Die Ministerin persönlich kam mit der Finanzspritze

Düsseldorf · Nach dem Schauspielhaus darf sich nun auch das Tanzhaus über eine Fördersumme von 100.000 Euro freuen. NRW-Kulturministerin Ina Brandes überreichte den Förderbescheid persönlich und erklärte, wofür das Geld eingesetzt werden solle.

NRW-Ministerin Ina Brandes (li.) und Intendantin Ingrida Gerbutavičiūtė mit dem Förderbescheid und dem Tanzhaus-Team.

Foto: Katja Illner

Mit knapp einer Million Euro fördert das Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes NRW (MKW) zehn Theater, Museen, Tanz- und Konzerthäuser bei der Umsetzung von mehr Diversität und Inklusion. Das Geld befindet sich im Fördertopf „Publikum.Personal.Programm“. In Düsseldorf bekommen das Tanzhaus und das Schauspielhaus je 100.000 Euro. NRW-Kulturministerin Ina Brandes ließ es sich nicht nehmen beiden Häusern persönlich zu gratulieren. Nachdem sie in der vergangenen Woche im Schauspielhaus war, überreichte die Politikerin am Montagnachmittag nun symbolisch den Förderbescheid an Intendantin Ingrida Gerbutavičiūtė und ihr Team.

Die Finanzspritze ist mehr als willkommen, denn gerade erst wurde bekannt, dass der Bund die Förderung des Bündnisses Internationaler Produktionshäuser streichen will. Diese Nachricht hatte auch das Tanzhaus NRW kalt erwischt. Die Bundesförderung sicherte der Institution an der Erkrather Straße auch die Umsetzung inklusiver Produktionen beispielsweise von Dan Daw und Chiara Bersani. Nach der Hiobsbotschaft aus Berlin kam die Nachricht vom NRW-Kulturministerium gerade zum richtigen Zeitpunkt.

Die sich wandelnde Gesellschaft soll und muss sich nach Maßgabe des neuen Förderprogramms in den Kulturangeboten widerspiegeln. „Deshalb muss Vielfalt im Programm, beim Personal und beim Publikum der Anspruch unserer Museen, Theater, Ballett-, Konzert- und Opernhäuser sein“, sagte Ina Brandes bei der Feierstunde im Tanzhaus NRW. Sie möchte eine „starke, vielfältige Kulturlandschaft“, die Menschen verschiedenster Herkunft und Hintergründe zusammenbringt, als „einen wertvollen Beitrag für unsere Demokratie“ verstanden wissen.

Für das Tanzhaus NRW mit seinen drei Säulen – Bühne, Akademie und junges Tanzhaus – sind die Wünsche der Ministerin nicht bloß Theorie. Schon lange wird an der Erkrather Straße Inklusion und Diversität vor, auf und hinter der Bühne gelebt. Trotzdem ist da immer noch Luft nach oben, wie Dramaturgin Lucie Ortmann feststellte. Etwa im Bereich der Öffentlichkeitsarbeit könnte das Tanzhaus-Team noch einiges verändern. „Unsere Informationen sind sehr visuell ausgelegt. Das gilt für Flyer ebenso wie für das Programmheft oder den Internetauftritt“, sagt Ortmann.

Vor einiger Zeit hat das Tanzhaus deshalb Menschen mit einer Sehbehinderung oder Blindheit gebeten, das Infoangebot zu prüfen. Dabei bekamen die zuständigen Mitarbeitenden wertvolle Tipps und Anregungen, wie sie bei der Gestaltung inklusiver denken können.

Die Landesförderung erlaubt es zum Beispiel auch, das audiodeskriptive Angebot weiter auszubauen, indem die dafür notwendige Technik angeschafft werden kann und Mitarbeitende entsprechend geschult werden. Gerade erst hat das Tanzhaus NRW die inklusive Performance „Erste Schritte zu den Schwellen“ im Hofgarten mit Audiodeskription, Tastführung und einem externen Begleitservice für Blinde gezeigt.

Das Geld soll außerdem für die Erweiterung inklusiver Kursangebote der Akademie, wie das Tango-Café für Menschen mit Parkinson, eingesetzt werden. Auch die Fortbildung und Qualifizierung von Mitarbeitenden im Bereich Anti-Diskriminierung und Diversität können durch die finanzielle Unterstützung aus Landesmitteln ausgebaut werden. Das Ministerium steht dem Tanzhaus NRW dabei beratend zur Seite mit dem Ziel, dass Kultureinrichtungen noch mehr zu „Orten für alle werden, unabhängig von Hautfarbe, Herkunft, Geschlecht oder sexueller Identität und Orientierung, Alter und körperlichen Einschränkungen“.