Glasmuseum Hentrich Kunstdiebe nach 20 Jahren in Italien festgenommen

Düsseldorf · Nach einem Diebstahl von 14 Kunstwerken aus dem Glasmuseum Hentrich haben die italienischen Carabinieri in Zusammenarbeit mit der deutschen Polizei zwei mutmaßlichen Diebe gestellt. Sie sollen versucht haben, das Museum zu erpressen.

Dieser Rippenkrug aus dem 15. oder 16. Jahrhundert fand sich bei den Festgenommenen. Er wurde 2000 aus dem Glasmuseum Hentrich gestohlen.

Dieser Rippenkrug aus dem 15. oder 16. Jahrhundert fand sich bei den Festgenommenen. Er wurde 2000 aus dem Glasmuseum Hentrich gestohlen.

Foto: Glasmuseum Hentrich / Walter Klein

Die italienische Polizei hat nach eigenen Angaben ein deutsches Paar gefasst, das mit der Rückgabe wertvoller Glaskunst an ein Museum in Düsseldorf Geld erpressen wollte. Die historischen Vasen, Gläser und Karaffen seien vor 20 Jahren, im Februar 2000, aus dem Glasmuseum Hentrich im Kunstpalast gestohlen worden.

Wie die Ermittler aus Turin am Dienstag mitteilten, wollten der 73-jährige Mann und die 63-jährige Frau fünf Gegenstände aus dem 15. und 16. Jahrhundert an das Museum zurückgeben. Dafür hätten sie 200 000 Euro verlangt.

Der Mann, der seit Langem im Nordwesten Italiens wohnt, hatte ein Treffen in einem Hotel in Alba bei Turin arrangiert, wie die Kunstfahnder weiter berichteten. Dort sollte das Diebesgut übergeben werden. Stattdessen griff die Polizei zu. Auf die Spur des Paares kamen die Italiener den Angaben zufolge, weil die deutsche Botschaft in Rom sie Anfang Juli informiert hatte. Es sei zu einer guten Kooperation der Behörden beider Länder gekommen.

Kim Ben Freigang, Sprecher der Düsseldorfer Polizei, erklärte, seine Dienststelle wolle noch keine Details zum Fall herausgeben, da es noch laufende Anschlussermittlungen gebe. Man werde mehr Informationen veröffentlichen, „wenn die Kunstwerke wieder im Land sind“.

Der Direktor des Glasmuseums, Dedo von Kerssenbrock-Krosigk, bestätigt, dass die gefundenen sechs Objekte zu jenen 14 gehören, die 2000 gestohlen wurden. Zwei davon tauchten nach wenigen Jahren wieder auf. „Wir hoffen, dass die Erkenntnisse dieses Falls zu den anderen, fehlenden Stücken führen“, so der Direktor. Er stehe mit den Ermittlern in Kontakt, wolle diese aber nicht durch die Herausgabe weiterer Details behindern: „Es ist für uns selbst alles noch sehr grau.“

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