Veranstaltungs-Tipps Drei Tage Festival in der Tonhalle

Düsseldorf · Fünf Konzerte bringt das Festival "Schönes Wochenende" in der Tonhalle. Motto: "Musik formt Räume, Räume formen die Musik"

Veranstaltungs-Tipps: Drei Tage Festival in der Tonhalle
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In seiner dritten Auflage kreuzt "Schönes Wochenende" erneut die Jahrhunderte und findet interessante Beziehungsspiele zwischen Klängen und Räumen. Brückenschläge von der heutigen Kompositionspraxis in vergangene Zeiten sollen eine wichtige Säule der Konzertreihe bilden.

Freitag Das Ensemble Musikfabrik eröffnet das Festival um 20 Uhr mit zwei außergewöhnlichen Musik-Erlebnissen: "Hiérophanie" des kanadischen Komponisten Claude Vivier soll ein ziemlich verrücktes Happening werden und enthält komponierte sowie improvisierte Passagen. Mit der "Spacial Collage" (räumliche Collage) "Stasis" von Rebecca Saunders soll sich der Saal in eine klingende Raumskulptur verwandeln: Musiker spinnen ein auf viele im Raum verteilten Bühnen ein riesiges filigranes Klangnetz. "Musikfabrik" ist zurzeit anlässlich seines 25-jährigen Jubiläums auf Tour und macht für "Schönes Wochenende" Station in Düsseldorf

Samstag "4 Rooms" heißt das Musik-Projekt von Komponistin und Musikerin Sarah Nemtsov und präsentiert ab 16.30 Uhr Werke von Johann Sebastian Bach, Georg Muffat, Heinrich Ignaz Franz Biber, György Ligeti und Sarah Nemtsov. Wie in einer klingenden Zeitmaschine soll der Besucher durch unterschiedliche Räume, Erinnerungen und Empfindungen reisen und Zeit und Raum als Einheit erleben. Es spielen vier Solisten an Violine und Violoncello sowie das Solistenensemble Kaleidoskop, das sich schon lange der Alten und Neuen Musik verschrieben hat.

Das Konzert der Kölner Vokalsolisten und des "Notabu Ensembles" soll Brücken zwischen revolutionären Altmeistern zur Gegenwart bauen. Zu hören sein werden Bearbeitungen von "Messe de Nostre Dame" von Guillaume de Machaut, "Machaut-Architekturen I-V" (José María Sánchez-Verdú), drei Madrigale (Carlo Gesualdo) und "Tragoedia für Ensemble" (Harrison Birtwistle). Beginn des Konzerts "Kathedralen" ist um 20 Uhr.

Sonntag Das Trio Robert Beck (Klarinette, Bassklarinette), Nils von Imhorst (Kontrabass) und Marko Kassl (Akkordeon) spielt Lieder, die das übergreifende Motto "An Bord" haben. Denn das Konzert findet auf der MS Stadt Düsseldorf statt. Das Boot schippert ab 15 Uhr über den Rhein. Zu hören sind Werke von Tiensuu, Dobrowolny, Lang, Imhorst, Zorn, Anderson und Schultheiss. Start ist an der Rheinterrasse.

 Marko Kassl, Nils Imhorst und Robert Beck spielen auf dem Rhein.

Marko Kassl, Nils Imhorst und Robert Beck spielen auf dem Rhein.

Foto: Imhorst

Das Finale des Festival "Schönes Wochenende" bestreiten die Düsseldorfer Symphoniker unter der Dirigentschaft von Baldur Brönnimann. Der Schweizer gilt als Dirigent mit einem außergewöhnlich breiten Repertoire. Auf dem Programm des Konzerts ab 18 Uhr stehen zum einen die Werke "Twill by Twilight" von Toru Takemitsu und "Arena" von Magnus Lindberg. Mit dem Satz "Farben" aus Schönbergs Orchesterstücken op. 16 und Ives' Tonpoem "The Unanswered Question" erklingen zwei legendäre Stücke, die auf verschiedene Weise die Musik des 20. Jahrhunderts entscheidend beeinflusst haben.

(RP)
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