„Telegram-Pastell“ 200 Fans verfolgen die virtuelle Literaturshow

Düsseldorf · Mit dem Roman „Allegro Pastell“ als Ausgangspunkt, präsentieren Leif Randt und Dorian Steinhoff eine Literaturshow der besonderen Art. Über Telegram performen die beiden Schrifsteller eine Late-Night-Show in drei Phasen.

 Leif Randt hat im März 2020 den Roman „Allegro Pastell“ über den Verlag Kiepenheuer und Witsch veröffentlicht. Gemeinsam mit Dorian Steinhoff bespricht er das Buch in einer Mischung aus Lesung und Literaturshow über den Messengerdienst Telegram.

Leif Randt hat im März 2020 den Roman „Allegro Pastell“ über den Verlag Kiepenheuer und Witsch veröffentlicht. Gemeinsam mit Dorian Steinhoff bespricht er das Buch in einer Mischung aus Lesung und Literaturshow über den Messengerdienst Telegram.

Foto: picture alliance / Erwin Elsner/Erwin Elsner

„Dies ist ein Experiment. Ein Versuch“, sagt Dorian Steinhoff in der ersten Videonachricht des Gruppenchats. „Wir wollen heute herausfinden, ob es möglich ist, dass Telegram ein Raum ist, in dem Literatur präsentiert werden kann.“ Und um dies zu testen, gestalteten der Literaturvermittler Steinhoff und der Autor Leift Randt eine Litertaturshow über den Messengerdienst. Knapp 200 Mitglieder verzeichnete die Gruppe „Telegram-Pastell“ zum Start der ersten Phase des dreiteiligen Online-Events.

Die „Chat-Lecture und -Show“, wie die Veranstaltung umschrieben wird, beginnt – typisch für einen Messengerdienst – mit einem textbasierten Chat der zwei Schriftsteller. Sie besprechen ganz alltägliche Dinge. Smalltalk. Dann wird langsam der Charakter Tanja aus Randts Buch „Allegro Pastell“ in den Fokus gerückt – und schließlich der gesamte Roman. Wie kam es zu dem Werk? Wieso handelt dieser oder jener Charakter so? Was fühlt er dabei? Und wie viel Selbstwirksamkeit steckt in Randts Figuren?

Fragen wie diese beantwortet der Autor in einer interessanten Mischung aus privatem Chat und Interview, in die sich auch immer wieder Emojis, Abkürzungen und Anglizismen schleichen. Tragende Elemente sind immer wieder eingestreute Videos, in denen Randt Passagen aus seinem Buch vorliest. Das Gelesen füttert die Unterhaltung weiter an, bietet neue Einblicke, die es zu besprechen gilt.

Knapp eine Stunde geht der Chat, den mittlerweile mehr als 200 Personen mitlesen. Dann diskutieren Steinhoff und Randt ihre jeweiligen „Screenshots des Tages“. Diesmal allerdings via Sprachnachrichten. Zum Schluss dreht sich das Gesspräch noch um eine Playlist voller Pop-Songs, die die Dramaturgie des Buches nachzeichen, so Randt. Als Phase eins am Montagabend endet, sind 230 Mitglieder in der Gruppe. Am Dienstagnachmittag sind es bereits 260.

In Phase zwei, die am Dienstagabend dargeboten wird, werden die Zuschauer erstmals mit eingebunden. Sie konnten im Chat Fragen an Leif Randt stellen. Diese werden am zweiten Abend des Experiments in literarischer Darstellung aufgegriffen.

Phase zwei beginnt am Dienstag, 16. Juni, um 20.30 Uhr.
Die dritte und letzte Phase findet am Mittwoch, 17. Juni, ab 20.30 Uhr statt.
Zugriff auf den Gruppenchat über den Direktlinkt www.t.me/chatpastell.

(capf)
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