Düsseldorf Die Waldbühne kommt nach Düsseldorf

Düsseldorf · Berliner Philharmoniker, Wiener Symphoniker, Tschechische Philharmonie: Die Heinersdorff-Konzerte halten in der Saison 2018/2019 zahlreiche Attraktionen bereit. Neben den alten Abos gibt es auch wieder das neue "Leuchtturm-Abo".

 Die Berliner Philharmoniker in der Waldbühne - ihr neues Programm bringen sie mit in die Düsseldorfer Tonhalle.

Die Berliner Philharmoniker in der Waldbühne - ihr neues Programm bringen sie mit in die Düsseldorfer Tonhalle.

Foto: Monika Rittershaus

Wenn im Rheinland eine gute Sache im kommenden Jahr wiederholt wird, sagt der Rheinländer mit augenzwinkernder Ironie: Wir können bei dieser Sache bereits auf eine lange Tradition zurückblicken.

In diesem Sinne können sich die Musikfreunde auf die traditionelle Ausgabe der Leuchtturm-Konzerte der Heinersdorff-Konzerte freuen. In der Spielzeit 2017/2018 waren und sind es Spitzenorchester aus London, Rom und Philadelphia, die in der Tonhalle ihre Form von Luxus ausstellten; in der kommenden Spielzeit ab Herbst werden famose Klangkörper aus Europa zu Gast sein, die ihrerseits auf eine wirkliche musikalische Tradition zurückgreifen.

Ein Höhepunkt wird das Konzert der Berliner Philharmoniker unter Tugan Sokhiev sein, die das Programm ihrer legendären Waldbühnen-Open-Air-Veranstaltung in Düsseldorf wiederholen werden. Ihr Programm lässt uns einen Sommer zwischen der Provence und Russland vors Auge und Ohr treten: Neben Berlioz' sinnliche "Nuits d'été" schiebt sich Prokofieffs fetzige "Romeo und Julia"-Ballettsuite Nr. 1.

Nicht minder ergiebig kann sich der Musikfreund auch den Auftritt der Tschechischen Philharmonie ausmalen, die in den vergangenen Jahren in internationalen Kritikerrankings stets unter den zehn besten Orchestern der Welt landete. Sie bringt ihrerseits eine bedeutende Tradition mit, und wenn diese Musiker im Februar 2019 Rachmaninows 2. Klavierkonzert und Tschaikowskis geniestreich-artige Sinfonie Nr. 1 g-Moll geben, kündigt sich vielleicht sogar eine rheinische Variante des Prager Frühlings an. Am Pult steht Semyon Bychkov, am Klavier wird Jan Lisiecki sitzen.

Die Achse Berlin - Prag war in der Musikgeschichte eine beispielhafte, doch führte sie immer über Wien. Insofern ist das Gastspiel der Wiener Symphoniker (von denen nicht nur Snobs sagen, sie stünden den Wiener Philharmonikern in nichts nach) eine historisch legitimierte und musikalisch hocherfreuliche Angelegenheit. Unter Leitung von Philippe Jordan spielen sie ein Programm, das gleichsam zwischen den transkontinentalen Zentren der Romantik vermittelt: Auf das tiefgründige Violinkonzert D-Dur von Johannes Brahms folgt Antonín Dvořáks unverwüstliche Sinfonie Nr. 9 e-Moll ("Aus der Neuen Welt").

Die weiteren Heinersdorff-Konzerte machen die Tonhalle abermals zum Treffpunkt von Weltstars: Sabine Meyer, Kent Nagano, Yuja Wang, Hélène Grimaud, Igor Levit, Martin Grubinger, Pinchas Zukerman, Anne-Sophie Mutter, Elina Garana, Sol Gabetta, Philippe Herreweghe, Pepe Romero, Dianne Reeves und Tine Tingh Helseth.

(w.g.)
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