Veranstaltungs-Tipp Die Ritter kommen zur Rennbahn

Düsseldorf · Am Wochenende wird es bunt auf der Galopprennbahn. Dann laden zahlreiche Ritter mit Knappen und Gefolge zum Turnier ein.

Geschichte begreifbar zu machen, auf eine romantische, aber nicht verklärende Art und Weise: Das ist die Zielsetzung des Vereins Kulturfreunde Knittkuhl. Zum vierten Mal veranstaltet er ein großes Mittelalterfest. Am Wochenende erstmals auf der Düsseldorfer Galopprennbahn.

In rund 20 Heerlagern werden über 100 Zelte aufgeschlagen. Dort werden Ritter, Edelfrauen, Mägde und Knechte das Leben im Mittelalter demonstrieren und die Fragen der Besucher beantworten. Beobachtet werden kann dann, wie mehrere Menschen gleichzeitig in einem Zuber baden oder wie früher gekocht und geschlafen wurde.

Auf einem Markt mit 20 Händlern werden Waren angeboten, wie man sie auch in der Ritterzeit hätte erwerben können. Dazu gehören beispielsweise Schmuck, Messer, Honig, Felle und Holzspielzeug. Außerdem gibt es neben den heute auf Märkten üblichen Speisen auch noch besondere Spezialitäten wie Wildschweinwürstchen, Metbier oder ein gegrilltes Schwein.

Gaukler und Musiker werden über das Gelände streifen und für Unterhaltung sorgen. Die sechs Musiker der Band "A La Via" haben sich zum Beispiel der lebendigen Darstellung der Musik des Mittelalters verschrieben. Dabei werden die Zuschauer beteiligt. Sie bekommen etwa einen höfischen Schreittanz oder den Refrain eines französischen Saufliedes beigebracht. Die Band "Des Wahnsinns fette Beute" präsentiert neben mittelalterlichen Weisen auch irische Stücke mit frechen Texten. Gauklerin Melania wird über das Hochseil schreiten und mit dem Feuer spielen.

Die Hauptattraktion auf dem diesjährigen Mittelalterfest stellen die Bergischen Lehnsritter dar, einer der ältesten Mittelaltervereine in Deutschland mit über 40 Rittern, Knappen, Knechten und Pferden. Seit mehr als 30 Jahren zelebrieren die Recken und Maiden den ritterlichen Zweikampf zu Pferd und das hochmittelalterliche Turniertreiben. Sie werden mehrmals zeigen, wie sich Ritter mit Lanzen gegenseitig vom Pferd stießen oder diese auf dem gegnerischen Schild zerbarsten und wie man mit Schwert, Bogen und Armbrust kämpft. Anders als bei anderen Ritterspielen in Deutschland handelt es sich dabei jedoch nicht um eine abgesprochene Stuntshow, sondern um einen echten sportlichen Wettbewerb, bei dem es darum geht, anschließend einen Sieger zu küren.

Was gezeigt wird, dürfen Kinder auch selbst ausprobieren. So gibt es die Möglichkeit, an zwei unterschiedlichen Kinderturnieren teilzunehmen. Die angehenden Junker üben sich unter anderem in Bogenschießen, Axtwerfen und Armbrustschießen. Beim Ritter-Turnier können die Geübteren das Ringestechen, Rolandsreiten, Schwertschlagen und Saustechen, die zum Erhalt der Ritterwürde führen, ausprobieren.

(RP)
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