Ausstellung im Kultur-Zimmer Monet im Hinterkopf

Düsseldorf · Die Künstlerin Sabina Wörner zeigt ihre großformatigen Blumenbilder wieder im Kultur-Zimmer. Sie fühlt sich in drei Ländern beheimatet.

 Die Künstlerin Sabina Wörner.

Die Künstlerin Sabina Wörner.

Foto: Kultur-Zimmer

Bunt und fröhlich leuchten die Blumenbilder von Sabina Wörner durchs Schaufenster des Kultur-Zimmers. Ihren Zyklus mit überwiegend großformatigen Werken hat die Malerin „Frühling" genannt. In Düsseldorf wird er den Sommer überdauern und bis Anfang/Mitte September in der kleinen Galerie in Flingern zu sehen sein.

Betrieben wird das Kultur-Zimmer, in dem vor Corona auch Lesungen und Konzerte stattfanden, von Ralph Schippan und dem Künstler Kai Hackemann. Er ist mit Sabina Wörner seit dem gemeinsamen Kunststudium an der Mainzer Akademie freundschaftlich verbunden. Während er in Düsseldorf dauerhafte Wurzeln schlug, zog sie nach Holland, erst nach Amsterdam, dann nach Arnheim.

Seit jeher hat Sabina Wörner in verschiedenen Ländern eine Heimat gefunden. „Eigentlich habe ich drei", sagt sie. „England, Deutschland, Holland. Aber manchmal tut es auch ein bisschen weh, nirgendwo richtig zu Hause zu sein." Aus jedem Land aber zog sie Inspirationen für ihre Kunst. „In England wuchs ich auf, dort hatten wir einen riesigen verwunschenen Garten, in dem ich vor mich hinträumen konnte", erzählt sie. „Schon immer habe ich gern gezeichnet und gemalt. Dieser Garten blieb fest in meinem Kopf verankert. Überhaupt habe ich mich in der Natur immer am wohlsten gefühlt." England habe sie künstlerisch geprägt, „mit der romantischen Landschaft, den alten Steinen, dem leicht diffusen Licht“.

Als Teenager fand sie es gar nicht lustig, dass ihr Vater aus beruflichen Gründen nach Schwäbisch Gmünd wechselte. Sie kam sich vor wie ein Exot. Doch bald war sie versöhnt, weil die barocke Anmutung und die sanften Hügel Schwabens sie zum Malen anregten. Einige ihrer Bilder hat die Stadt später erworben und im Rathaus für die Öffentlichkeit sichtbar gemacht.

Nach einem Zwischenspiel in Düsseldorf wurde die Schaffensfreude der Künstlerin in Amsterdam erst recht beflügelt. „Mehr denn je malte ich Blumen, hielt ihr Knospen, Aufblühen und Vergehen fest", erzählt sie. „Ich war fasziniert, wie sich die Blüten öffneten und am Ende zusammensackten." Ihr größtes Bild im Kultur-Zimmer, Tulpen voller Pracht und Energie, misst 2,50 mal zwei Meter. „Es ist schön, in Düsseldorf wieder etwas zum Leben erwecken zu können", sagt Sabina Wörner.

Auffallend ist die intensive Leuchtkraft ihrer Werke. "Fast alle sind in der Corona-Zeit entstanden. Es gab keine Autos auf den Straßen, die Luft war klar und frisch. Das hat meine Farben beeinflusst und verstärkt", begründet sie. Im Kultur-Zimmer hängen auch einige kleine Formate, ebenfalls mit dieser besonderen Strahlung und in kräftigen Blau- und Rottönen. Beim Malen habe sie ganz viel Matisse und Monet im Hinterkopf, sagt Sabina Wörner. Inzwischen stellt sie ihre Staffelei häufig in den Parks von Arnheim auf und genießt die Weite der Landschaft: "Der Sonsbeck Park ist der schönste in den Niederlanden." Eine Grenzgängerin bleibt Sabina Wörner weiterhin.

Info Am 10. und 11. Juli kommt sie wieder ins Kultur-Zimmer nach Düsseldorf. Besucher sind nach vorheriger Anmeldung willkommen: www.kultur-zimmer.de oder www.sabinawoerner.com.

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