Unterstützt von Jacques Tilly, Helge Achenbach und Axel Bellinghausen Debüt im Zakk: „Kinn“ passt in keine Schublade

Düsseldorf · Nach monatelanger Promotion feiert die Gruppe „Kinn“ ihr Debut im Zakk

 Kinn-Mitglieder Mr. Ree (l.) und Gerko Wolfsdorf.

Kinn-Mitglieder Mr. Ree (l.) und Gerko Wolfsdorf.

Foto: Kinn/Sven Vuellers

Kinn sei keine Band, sondern ein Projekt. „Ein organisches Ding“, so nennt es Gerko Wolfsdorf, der unter diesem Künstlernamen als Kopf von Kinn agiert. Musik steht trotzdem im Mittelpunkt, man kann sie noch lediglich in Bruchteilen hören, als Hintergrund der Promovideos. Nach der Selbstbeschreibung von Kinn ist ihr Stil „irgendwo zwischen Songwriter-Punk und Alternativ“ zu verorten. Der Auftritt im Zakk heute Abend wird die erste Show der Band sein. Umso erstaunlicher ist die seit Dezember wachsende Liste von Düsseldorfer Prominenten, die dem Projekt ihre Stimme geliehen haben: Bildhauer Jacques Tilly, Kunstberater Helge Achenbach und Fortuna Co-Trainer Axel Bellinghausen zählen dazu. In kurzen Videos lesen sie Texte vor, die mal fast schon philosophisch, mal einfach nur albern klingen. Dieser Zwiespalt ist bezeichnend – in eine Schublade lässt sich Kinn nicht stecken.

Man habe die Gesellschaft im Blick, die Ängste, die Populsten schüren, den alltäglichen Größenwahn, heißt es im Promotext für den Auftritt im Zakk. Politisch oder gesellschaftskritisch soll das aber alles nicht sein, sagt Gerko Wolfsdorf: „Bitte nicht überbewerten.“ Man wolle eben auch mal Quatsch machen, im Repertoire seien auch Lieder über Heuschnupfen. Soll aber nicht heißen, dass der musikalische Anspruch nicht vorhanden ist. Einige der Gründungsmitglieder haben schon in den Neunzigern zusammen Musik gemacht, und sind dabei mit keinem geringeren als Dee Dee Ramone auf Tour gewesen.

„Es war eine geile Zeit“, sagt Wolfsdorf über die Vorgängerband „Meantime“. Man war 20, tourte durch Deutschland mit einem der Ramones und irgendwann war sogar die Bandkasse futsch, erzählt Wolfsdorf. Die Band hat sich irgendwann aufgelöst, in anderen Bereichen Karriere gemacht, die Musik hat sie aber nicht losgelassen. Und nun kommt Kinn. Sie wollen mehr als Rock-Größen covern, sie wollen „Theater machen“, sagt Wolfsdorf. Die Gage vom ersten Auftritt soll eine Reise von geflüchteten Künstlern finanzieren. So kommen wieder die vielen Gesichter von Kinn zum Vorschein, neun Menschen sollen auch im Zakk auf die Bühne treten und „Theater machen“, jeder auf seine Weise.

Info Der erste Auftritt von Kinn ist heute Abend im Zakk um 20 Uhr. Einlass ab 19 Uhr. Tickets unter www.zakk.de, 8 Euro im Vorverkauf, 10 Euro an der Abendkasse.

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