Düsseldorf Das sind die Düsseldorfer Talente

Düsseldorf · Junge Künstler und Wissenschaftler wurden für ihre Leistungen von der Stadt mit dem Förderpreis ausgezeichnet.

 Gefördert als bester Schauspieler: Moritz Führmann steht allabendlich auf der Bühne, hier als Mephisto. Er ist ein Publikumsliebling.

Gefördert als bester Schauspieler: Moritz Führmann steht allabendlich auf der Bühne, hier als Mephisto. Er ist ein Publikumsliebling.

Foto: endermann

Ob in der Musik oder der Literatur, der Kunst oder der Wissenschaft - engagierte und talentierte junge Menschen sollten gefördert werden. Denn Förderung bedeutet auch Anerkennung und Lob für das, was geleistet wurde. Und wer erhält das nicht gerne? Wohl kaum etwas motiviert und ermutigt das weitere Handeln stärker. Man macht etwas richtig und gut, und möchte dies dann auch genau so fortsetzen. Anerkennung spornt an, den eingeschlagenen Weg weiterzugehen. Und sie macht stolz.

 Das Duo Hartmannmueller steht seit 2011 auf der Bühne. Was es bietet, geht weit über den Tanz hinaus, fand die Jury.

Das Duo Hartmannmueller steht seit 2011 auf der Bühne. Was es bietet, geht weit über den Tanz hinaus, fand die Jury.

Foto: Dennis Yenmez

Stolz können auch die acht jungen Talente sein, die von der Stadt Düsseldorf nun mit dem Förderpreis ausgezeichnet wurden. Oberbürgermeister Thomas Geisel (SPD) überreichte die Auszeichnungen gestern Abend im Kunstraum Düsseldorf. Die Förderpreise für bildende Kunst gingen an die Objektkünstlerin Julia Gruner und den Maler Max Schulze. In der Kategorie Musik wurden die Pianistin Frederike Möller und der Bassist Nico Brandenburg geehrt. Als darstellende Künstler erhielten der Schauspieler Moritz Führmann und das Tänzer/Choreographen-Duo Hartmannmueller, bestehend aus Simon Hartmann und Daniel Ernesto Mueller, die Auszeichnung. Im Bereich Literatur ging der Preis an den Autor Dorian Steinhoff, in der Sparte Wissenschaften an die Medizinerin Svenja Caspers.

Für die jungen Talente ist die Auszeichnung etwas ganz Besonderes: "Der Preis bedeutet uns viel. Er gibt uns einen Kick wohin auch immer", sagt Daniel Ernesto Müller vom Duo Hartmannmueller. Sie hätten nun das Gefühl, wahrgenommen zu werden und seien dadurch bestärkt weiterzumachen und gespannt auf das, was die Zukunft bringt.

Bassist Nico Brandenburg hatte eigentlich gar nicht mehr mit dem Preis gerechnet, schließlich hat er das ansonsten übliche Alter für die Verleihung des Preises mit seinen 45 Jahren überschritten. "Umso mehr freue ich mich, dass es sich bei dem Preis um keinen Nachwuchspreis handelt und meine Arbeit im mittleren Alter meines Lebens damit gewürdigt wird", so Brandenburg. Und auch für Autor Dorian Steinhoff hat der Preis eine besondere Bedeutung: "Die Auszeichnung ist eine Vergewisserung dafür, dass das, was ich bisher geleistet habe, gut war. Deshalb werde ich einfach so weitermachen wie bisher."

Doch nicht nur aufstrebende, sondern auch bereits erfolgreiche Talente wie Schauspieler Moritz Führmann wurden von der Stadt ausgezeichnet. Hier geht es weniger um Förderung als vielmehr um die Würdigung seiner herausragenden Leistung. "Er ist Schauspieler mit Leib und Seele. Er verfügt über eine breite Palette technischer Mittel. Moritz Führmanns Spiel auf der Bühne besticht durch seine physische und stimmliche Präsenz. Seine Kunst zeichnet sich durch die unangestrengte Beherrschung des Körpers und der Stimme aus", lautete die Begründung der Jury.

Auch die Werke des Malers Max Schulze haben die Juroren überzeugt. "Er hat im Lauf der letzten Jahre ein Oeuvre von großer thematischer Vielfalt und zugleich inhaltlich und gestalterischer Stringenz entwickelt", so das Urteil. Schulze fühlt sich geehrt, vor allem aufgrund seiner besonderen Bindung zur Kunstakademie, an der er als Meisterschüler lernte. "Es ist schön, einen Preis von der Stadt verliehen zu bekommen, in der man das kulturelle Leben und die Auseinandersetzung mit Kunst in verschiedener Weise seit vielen Jahren mitprägt."

Nicht in der Kultur, dafür in der Wissenschaft hat die Medizinerin Svenja Caspers ihr Talent bewiesen. "In meiner neurowissenschaftlichen Forschung beschäftige ich mich mit der Konnektivität des Gehirns, also den Verbindungen und Kommunikationswegen, über die die Hirnregionen miteinander verkabelt sind", erklärt die 33-Jährige ihr Forschungsgebiet. Seit September dieses Jahres ist Caspers an der Universität Düsseldorf als Professorin im Institut für Hirnforschung tätig. "Die Anerkennung meiner bisherigen Forschung durch eine solche Auszeichnung bestärkt mich, meinen eingeschlagenen Weg in der Wissenschaft voller Tatendrang und forscherischem Wissensdurst fortzusetzen", so die junge Wissenschaftlerin.

(RP)
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