Schauspielhaus Was den Nathan weise macht

Das Düsseldorfer Schauspielhaus hat ein neues Instagram-Format: Wer sich auf die Deutschprüfung im Abitur vorbereiten muss, kann dort praktische Tipps, Videos und Fakten zur mobilen Inszenierung von „Nathan to go“ finden.

 Konstantin Lindhorst (l.) und Jonas Friedrich Leonhardi in Nathan to go

Konstantin Lindhorst (l.) und Jonas Friedrich Leonhardi in Nathan to go

Foto: Thomas Rabsch

(RP) Gute Nachrichten für alle Schülerinnen und Schüler, die demnächst ihre Abiturprüfung im Fach Deutsch ablegen müssen. Das Düsseldorfer Schauspielhaus hat sich für sie ein neues digitales Format einfallen lassen: Rund um Lessings Drama „Nathan der Weise“ bietet das Haus in einem neuen Instragram-Format jede Menge Informationen und praktische Tipps. „Nathan to go“ heißt das neue Angebot – passend zur mobilen Inszenierung des Schauspielhauses.

Gehört haben wohl die meisten schon einmal von Lessings weltberühmten Drama aus dem Jahre 1779. Ringparabel, Religionenstreit und eine verbotene Liebesgeschichte – das sind die zentralen Stichworte, mit denen sich Abiturienten befassen müssen. Aber für die Prüfungen wird das alleine wohl nicht reichen. Deshalb hat sich das Team im Düsseldorfer Schauspielhaus ein ungewöhnliches Hilfsangebot ausgedacht: Es springt all denen zur Seite, die sich auf die bevorstehenden Deutschprüfungen vorbereiten oder ganz einfach wissen wollen, was Lessing mit seinem Stück bewirken wollte.

Mit „Nathan to go“ bringt das D‘haus ab Montag, 22. Februar, entlang der mobilen Inszenierung „Nathan (to go)“ von Robert Lehniger (2018) Faktenchecks und Funfacts, Videos und Talks auf mobile Endgeräte. Zu Wort kommen  Schauspieler und Schauspielerinnen und Gemeindevertreter. Dazu gibt es jede Menge praktische Tipps fürs Abi.

Den Inhalt werden die Abiturienten freilich kennen: Lessings Drama beginnt damit, dass der jüdische Kaufmann Nathan von einer Geschäftsreise nach Jerusalem zurückkehrt. Er erfährt, dass seine Tochter Recha bei einem Brand fast getötet worden wäre. Ein christlicher Kreuzritter, der Tempelherr, hat ihr das Leben gerettet und sich in die Jüdin verliebt. Der Tempelherr wiederum ist kurz zuvor selbst nur knapp dem Tod entronnen. Sultan Saladin hat ihn als Einzigen unter den Kriegsgefangenen begnadigt. Als sich Sultan Saladin vom reichen Nathan Geld leihen will, stellt er Nathan die Frage nach der einzig „wahren Religion“. Nathan redet um sein Leben – und erzählt die berühmte „Ringparabel“, die als ein Schlüsseltext der Aufklärung gilt.

Aber was macht den Nathan weise? Letztlich ist es seine Weltanschauung. Sie ist geprägt von Großmut und Toleranz. Der Glaube Nathans steht nicht über seiner Vernunft, sondern im Einklang mit ihr. Was von dieser aufgeklärten Haltung, der Gotthold Ephraim Lessing vor über zweihundert Jahren in „Nathan der Weise“ Gestalt verlieh, in einer unsicheren Welt wie der heutigen unbedingt zu wahren ist – das gilt es zu entdecken.

Info:Einfach reinklicken ab Montag, 22. Februar unter #nathanderweise #talkabouttolerance #dhaus.

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