Kammerkonzert im Schumann-Saal Sonnenaufgänge mit vier Streichern

Düsseldorf · Das Asasello-Quartett gastierte im Robert-Schumann-Saal und spielte Kompositionen von Joseph Haydn, Wolfgang Amadeus Mozart und Peter Tschaikowski.

 Das in Köln beheimatete Asasello-Quartett.

Das in Köln beheimatete Asasello-Quartett.

Foto: Baus

Aus Russland, Polen, Finnland und der Schweiz stammen die vier Geiger des Asasello-Quartetts. Das Ensemble ist unter anderem berühmt für die Moderne. Auszeichnungen gab es etwa für die Gesamteinspielung der Streichquartette Arnold Schönbergs. Am zweiten Weihnachtstag waren die Musiker aber ganz klassisch-romantisch eingestellt und spielten im Robert-Schumann-Saal Quartette von Haydn, Mozart und Tschaikowski.

Bei Haydn und Mozart wählte man Spätwerke: Haydns „Sonnenaufgang“ B-Dur sowie Mozarts Streichquartett F-Dur KV 590. Das „Sonnenquartett“ komponierte Haydn ungefähr zur gleichen Zeit wie das Oratorium „Die Schöpfung“, in dem er es ebenfalls auf musikalische Weise Licht werden lässt. Eigentlich ist dem niederösterreichischen Pionier der Wiener Klassik Programmatisches fremd. Anspielungen auf Außermusikalisches lässt er nur gelegentlich einfließen, so am Anfang dieses B-Dur-Quartetts mit der leuchtenden Aufwärtsbewegung der ersten Violine.

Die Musiker zeigten Liebe zum Espressivo und kosten jede emotional anregende Stelle aus. Aber auch im größeren Teil der Komposition, der seinen Reiz aus der originellen thematischen Arbeit bezieht, hatte das Ensemble viel zu sagen und verbreitete Freude an den unzähligen Überraschungen, die so typisch sind für Haydn.

Ja, Haydn führt Hörer immer wieder hinters Licht. Doch auch Mozart ist für Überraschungen gut, vor allem im Finalsatz des späten F-Dur-Quartetts. Dort führt er ziemlich plötzlich in schroffe Abgründe mit herben Harmonien. Vor allem solche Besonderheiten spielten die Streicher mit kraftvoll bewegtem Bogen und mit wenig Rücksicht auf kleinere Materialverluste.

Das Mut zum Risiko setzte sich im Tschaikowski-Quartett D-Dur op. 11 fort – mit allen Höhen und Tiefen. Der Schwung hatte seinen Preis. Zwar verfügt das Asasello-Quartett zunächst über einen geradezu seidigen Klang, doch beim Fortissimo klingen die vier Streicher denn doch recht rau, und leider kam es auch zu Durchhängern bei der Intonation. Besonders schön gelang dafür das volksliedhafte Andante cantabile, jener Satz, der in mehreren Arrangements sein Eigenleben führt.

Für den langanhaltenden Beifall im Saal gab es eine Zugabe, ein ebenfalls der russischen Romantik angehörendes Notturno von Alexander Borodin.

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