Veranstaltungs-Tipps Düsseldorf wird zur Stadt des Buches

Düsseldorf · Mit dem Bücherbummel auf der Kö und den Literaturtagen steht ab 6. Juni zehn Tage das gedruckte Wort im Mittelpunkt.

 Der 30. Bücherbummel lockt auch in diesem Jahr garantiert zahlreiche Leseratten.

Der 30. Bücherbummel lockt auch in diesem Jahr garantiert zahlreiche Leseratten.

Foto: Hans-Juergen Bauer

Für Literaturfreunde aus Düsseldorf und Umgebung ist der Bücherbummel auf der Kö ein fester Bestandteil des literarischen Jahres. Das Festival rund um das Lesen zieht Menschen aus der ganzen Region vom Donnerstag, 9. Juni, bis Sonntag, 12. Juni, auf die Düsseldorfer Königsallee. Auch das beliebte Lesezelt ist wieder da und soll offener, lauter und noch zugänglicher für das Publikum werden. Jeden Tag gibt es mehrere Lesungen, musikalische Veranstaltungen und Performances. Für Kinder gibt es ein großes Programm im Kinder-Lesezelt. Erwachsene lesen aus Kinderbüchern vor, die Puppenbühne Bauchkribbeln spielt Geschichten wie "Kaspar hat den Babysitter-Blues". Für die Kleinen ab zwölf Monaten sollen Fingerspiele und Spiellieder für Freude sorgen. Clown Zippo bringt die Kinder zum Lachen und Klaus Foitzik spielt Musik. Dieser schon 30. Bücherbummel bildet den Mittelpunkt der Düsseldorfer Literaturtage, die zum sechsten Mal für Leseratten organisiert sind und bis 19. Juni viele Aktionen rund ums Buch präsentieren.

Der Startschuss der Düsseldorfer Literaturtage fällt mit der Verleihung des Düsseldorfer Literaturpreises, den der Schriftsteller Marcel Beyer am Montag, 6. Juni, erhält. Dieser Preisverleihung folgen etliche Veranstaltungen. Das Literaturfestival ist mit einem Heine-Zitat überschrieben: "Weltkuddelmuddel". Es soll zeigen, wie aktuell der Schriftsteller immer noch ist.

Am 9. Juni stellt György Dalos im Gerhart-Hauptmann-Haus seine Biografie über Michail Gorbatschow vor. Dalos - in Budapest geborgen, heute in Berlin lebend - beschreibt das Leben Gorbatschows, der im Ausland zur Ikone wird, in seinem Land aber immer mehr an Einfluss und Prestige verliert. "Vielleicht Esther" heißt das Buch von Katja Petrowskaja, die am 11. Juni im Hauptmann-Haus vor die Zuschauer tritt. Petrowskaja macht sich in ihrem Geschichtenbuch auf die Suche nach verschollenen und toten Familienangehörigen, die im Holocaust aus Kiew verschleppt wurden. Im Literaturbüro berichtet Autor Abbas Khider am 13. Juni von Karim, der aus dem Irak nach Frankreich fliehen möchte, aber in der bayrischen Provinz landet. Mit Humor und Absurdität hat Khider die Geschichte aufgeschrieben, ohne ihr die gegenwärtige Brisanz rauben zu wollen. In "Macht und Widerstand. Roman" fragt Ilija Trojanow am 14. Juni, wie ein Land mit seiner kommunistischen Vergangenheit umgeht. Jahrelange Recherchen in Archiven seines Heimatlandes Bulgarien und Gespräche mit Zeitzeugen waren nötig. Ort dieser Lesung ist ebenfalls das Hauptmann-Haus. Einige bekannte Namen deutscher Literaten stehen auch auf dem Programm der Düsseldorfer Literaturtage. So wird Schauspieler Hanns Zischler die Texte des amerikanisch-britischen Schriftstellers Henry James lesen (7. Juni, Heinrich-Heine-Institut). Die Journalistin und Autorin Katrin Bauernfeind trägt Ausschnitte ihres Buches "Hinten sind Rezepte drin!" vor (9. Juni, im Zakk). Der Poetry Slammer Alex Burkhard ist am 12. Juni im Theatermuseum zu erleben. Sein Buch heißt "Die Zeit kriegen wir schon Rom."

(RP)
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