Neue Ausstellung im NRW-Forum Britischer Punk und Gentleman: Rankin eröffnet Foto-Schau

Düsseldorf · Der britische Fotograf Rankin hat am Freitag seine Ausstellung "Rankin Show Off" im NRW-Forum vorgestellt. Es ist die erste große Museums-Schau der Werke des Porträt- und Modefotografen. Damit setzt das NRW-Forum seine Reihe berühmter Meister der Fotografie nach Helmut Newton, Peter Lindbergh und Robert Mapplethorpe fort.

"Wir sind glücklich, aber erschöpft", sagt Werner Lippert vom NRW-Forum: "Rankin arbeitet schnell, rotierend und heftig. Laufend kamen noch neue Bilder von seinen Fotoshootings in den letzten Tagen hier an." Rankin ist ein Workaholic, wie er selbst sagt. Neben der Fotografie gibt er mehrere Magazine heraus, arbeitet an Projekten mit Künstlern wie Damien Hirst und dreht Videos.

Doch der 1966 geborene Künstler, der eigentlich John Rankin Waddell heißt, wirkt gar nicht wie der schwer beschäftigte Starfotograf, der Topmodels wie Heidi Klum und Kate Moss, Musikstars wie Madonna und selbst die Queen ablichtete. Zur Eröffnung seiner Ausstellung im NRW-Forum kommt er im schwarzen Poloshirt und mit einem Pappbecher Kaffee in der Hand. "Ich mache alles was ihr wollt", sagt er zu den Pressefotografen und wirkt ziemlich entspannt vor dem Beginn der Ausstellung.

Die Ausstellung heißt "Rankin - Show Off", was so viel heißt wie "Rankin zieht eine Show ab". Und das stimmt. Seine Fotos sind spektakulär, schockierend, amüsant und verführerisch. Trotzdem gelingt es Rankin, dass der Charakter seines Motivs sicht- und fühlbar bleibt.

Heidi Klum ist wie eine Schwester

"Man braucht einen guten Radar für eine Person, für ihre Stimmung in diesem Moment", sagt Rankin über sein Erfolgsrezept: "Und du musst dich in die Person vor der Kamera unsterblich verlieben, egal ob es eine netter der eine schrecklicher Mensch ist." Gleichzeitig legt er Wert auf Distanz. Eine Ausnahme ist Heidi Klum: "Heidi und ich sind wie Bruder und Schwester. Sie ist eine Freundin." Auch Beth Ditto war ihm sehr sympathisch: "Sie ist extrem witzig, sie spricht von sich in der dritten Person. Und sie spielt keine Spielchen, sie ist einfach sie selbst."

Weltstars aus Mode, Musik und Film hatte er schon vor seiner Kamera. Trotzdem war er "zwischen Schock und Überraschung" als die Anfrage aus dem englischen Königshaus kam, die Queen anlässlich ihres Thronjubiläums zu fotografieren. Mit einem Augenzwinkern erzählt er: "Ich bin Schotte. Wir Schotten hatten vor 800 Jahren Ärger mit England — und wir sind nachtragend. Und: Ein Schotte verbeugt sich nicht." Genau das sollte Rankin aber bei der Begrüßung tun: "Ich war nervös. Doch dann kam sie herein und mit ihr eine Welle von Macht, Selbstvertrauen und Humor. Ich stolperte gleich zu Beginn über meine Kamera und sie lachte. Damit war das Eis gebrochen."

Das Porträt der Queen ist neben den Bildern vieler anderer Stars ab Samstag in der Ausstellung im NRW-Forum zu sehen.

(ac)
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