Düsseldorfer Kulturstätten Boulevard mit all seinen Facetten

Düsseldorf · Das Theater an der Kö in den Schadow Arkaden gibt es seit mehr als zwei Jahrzehnten. Auf seiner Bühne standen schon viele nationale Stars.

 Hartmut Volle und Christopher Krieg (v.l.) eröffnen in "The King's Speech" die Spielzeit im Theater an der Kö.

Hartmut Volle und Christopher Krieg (v.l.) eröffnen in "The King's Speech" die Spielzeit im Theater an der Kö.

Foto: Theater Kö

Geschichte des Hauses Im Jahr 1994 wurden die Schadow Arkaden eröffnet und mit ihnen das Theater an der Kö. Als Eröffnungsredner kam der spätere Bundespräsident Johannes Rau, der zwar nicht bereit war, ein Einkaufszentrum zu eröffnen, gerne aber eine Kulturstätte. Theaterdirektor war - damals wie heute - René Heinersdorff. Mitgegründet hatte seine 2016 verstorbene Mutter Barbara Heinersdorff, ehemalige Chefin des "Theaters am Dom" in Köln. Die erste Saison sei "wirklich fulminant" gewesen, erinnert sich René Heinersdorff, den Freunde Robby nennen. Die Liste der großen Namen, die auf der Bühne des Theaters an der Kö standen, ist lang: Jenny Jürgens, Nadja Tiller Gunther Philipp, Harald Leipnitz, Jochen Busse. "Das war die damalige Crème de la Crème des deutschen Boulevards", sagt Heinersdorff. Danach gab es auch schwierige Jahre, doch das Theater konnte sich behaupten - 2019 wird es sein 25-jähriges Jubiläum feiern. Das sei vor allem durch die "kulturelle Infrastruktur" der Eltern möglich gewesen, sagt der Theaterdirektor. Und das, obwohl damals die Zeit gewesen sei, in der sich viele Häuser vom "Star-Theater" verabschiedeten. Doch das Theater an der Kö lockte die überregional bekannten Schauspieler nach Düsseldorf, um heitere Stücke zu spielen. Besonders gerne erinnert sich René Heinersdorff an einen Tag im Jahr 2004, an dem er im eigenen Theaterhaus ein eigenes Stück spielte. "Ich habe überhaupt nicht dran geglaubt", sagt er. Doch "Alles Liebe - Szenen zweier Ehen" mit Jenny Jürgens wurde zum Erfolg.

Ausstattung des Theaters 400 Zuschauer finden im Theater an der Kö einen Platz. Drei verschiedene Bühnenformen können gebaut werden: meistens wird die Arenabühne genutzt, bei der das Publikum im Halbkreis um die Bühne herum sitzt. Außerdem gibt es ein Foyer, fünf Garderoben, einen Fundus, eine Schneiderei, eine Maske, ein kleines Büro und einen Aufenthaltsraum. Das Theater ist barrierefrei zugänglich.

Gastronomie Im Foyer können die Theatergäste einen Aperol zu sich nehmen, ein Glas Wein, Espresso oder Bolten Alt.

Spielplan Theaterchef René Heinersdorff ist eines besonders wichtig: Die Geschichte eines Stückes muss erkennbarer sein als die Form. Das sei bei Stadttheatern oft umgekehrt. Und diese Geschichte kann amüsant sein, aber auch nachdenklich oder romantisch. Die Vielseitigkeit des Boulevards versucht Heinersdorff im Spielplan darzustellen: Mal wird eine skurrile Geschichte gespielt, mal eine historische, eine musikalische oder eine literarische Komödie.

Tickets und Anfahrt Karten gibt es online direkt an der Theaterkasse in den Schadow Arkaden (Telefon 322333) sowie auf den Internetseiten www.theateranderkoe.de und unter www.westticket.de. Wer ein Abo besitzt, zahlt weniger und bekommt die Karten nach Hause geschickt. Zu erreichen ist das Theater sehr gut mit der U-Bahn (Haltestelle Schadowstraße). Parkplätze gibt es im Parkhaus der Schadow Arkaden zum Theatertarif.

Das nächste Stück Ab dem 1. September bis Anfang Oktober ist "King´s Speech" zu sehen. Regie führt Claus Helmer, die Hauptrolle - den stotternden Albert, Herzog von York, der plötzlich britischer König wird - spielt der Schauspieler Hartmut Volle, der sonst als Gerichtsmediziner im Saarbrücker Tatort zu sehen ist. Der Vorverkauf hat bereits begonnen.

(RP)
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