Düsseldorf Aus dem All und unter der Lupe: Sechs Blicke auf die Welt

Düsseldorf · Rundungen und furchige Oberflächen: ein Pollen unter dem Mikroskop. Ein Stück weiter ein grün gefleckter Teppich, wie eine flauschige Landkarte. Die Sicht auf unsere Welt liegt ganz im Auge des Betrachters. Dies zeigt die Ausstellung "In/ out - The Universe" im Weltkunstzimmer an der Ronsdorfer Straße 77a.

 "Enjoy The Silence" von Vera Drebusch (2016).

"Enjoy The Silence" von Vera Drebusch (2016).

Foto: Drebusch

Es sind die Blicke von sechs Künstlern auf unsere Welt: Vera Drebusch, David Fried, Andreas Gefeller, Thomas Ruff, Nora Schattauer und Charles Wilp. Die einen mikroskopisch nah, die anderen kilometerweit aus der Luft. Das Spiel mit dem Kontrast zwischen Groß und Klein, dem Sichtbaren und Unsichtbaren: Es verleitet zum Träumen von surrealen Landschaften, obwohl die Motive der Kunstwerke in der Realität liegen. Und es soll zum Nachdenken anregen.

"Vera Drebusch setzt sich gerne mit kritischen Themen auseinander", sagt Kuratorin Janine Blöss und zeigt den Teppich in Grün und Beige. "Er sieht dekorativ aus. Als Grundlage diente aber die Luftaufnahme eines Panzerübungsplatzes." Auch die anderen Werke der Kölner Künstlerin sind farbenfroh und dekorativ - zeigen aber zugleich die Spuren des Menschen auf der Erde, wie zum Beispiel die Ölkatastrophe am Golf von Mexiko. "Mit schönen Objekten möchte sie auf die negativen Themen aufmerksam machen, das ist ein wesentlicher Aspekt in ihrer Arbeit", sagt Blöss. Noch weiter von der Erdoberfläche entfernt sind Aufnahmen der Apollo-Mondlandung aus dem Nasa-Archiv. David Fried habe damit zufällig den Anstoß für die gesamte Ausstellung geliefert, sagen die Kuratoren Blöss und Wolfgang Schäfer. "Ich habe ihm erzählt, dass ich Fotos aus dem All spannend finde", sagt Blöss. Daraufhin habe Fried in seinem Atelier kistenweise alte Aufnahmen hervorgeholt. Die handgedruckten Fotografien stammen von Fotonegativen, die auf dem Mond geschossen worden sind - und wurden entwickelt von Frank Fried, David Frieds Vater.

Nora Schattauers Werke hingegen gehen ins kleinste Detail: Aufnahmen von Pollen und Algen mit dem Rasterelektronen-Mikroskop zeigen, was dem menschlichen Auge sonst verborgen bleibt. Von dem Kontrast der Werke stammt auch der Ausstellung: "in/ out" im Englischen für "innen/ außen".

Öffnungszeiten Do-So 14-18 Uhr; 3.-5. Februar: Fr 18-21, Sa 12-20, So 12-18 Uhr. Zu sehen ist die Sammelausstellung bis Sonntag, 12. März

(juz)
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