Schauspielhaus bekommt neuen Geschäftsführer Ein Neuer, der kein Fremder ist

Düsseldorf · Zum 1. April 2022 wird Andreas Kornacki neuer kaufmännischer Geschäftsführer des Düsseldorfer Schauspielhauses. In unterschiedlichen Funktionen war er dort früher schon tätig. Er tritt die Nachfolge von Claudia Schmitz an, die als Geschäftsführende Direktorin zum Deutschen Bühnenverein wechselt.

 Andreas Kornacki (47) wird ab April der neue kaufmännische Geschäftsführer des Düsseldorfer Schauspielhauses sein.

Andreas Kornacki (47) wird ab April der neue kaufmännische Geschäftsführer des Düsseldorfer Schauspielhauses sein.

Foto: Moellenhoff/C. Moellenhoff

Er ist der Neue. Aber kein Fremder, weil es eine Rückkehr ist. Zum 1. April 2022 wird Andreas Kornacki kaufmännischer Geschäftsführer des Düsseldorfer Schauspielhauses. Von 1997 bis 2002 war er dort Regieassistent und Assistent des Betriebsdirektors, nach einer Zwischenstation als Chefdisponent im Hamburger Schauspielhaus kam er von 2008 bis 2010 noch einmal als Künstlerischer Betriebsdirektor nach Düsseldorf zurück.  

Andreas Kornacki tritt die Nachfolge von Claudia Schmitz an, die als Geschäftsführende Direktorin zum Deutschen Bühnenverein wechselt. Der 47jährige bezeichnet sich als „Kind des Stadttheaters“. Derzeit ist er noch Geschäftsführer der „Kultur Herford gGmbH“ und kaufmännischer Direktor der „Marta Herford gGmbH“. „Das Kulturleben dieser Stadt gestalten zu dürfen, war eine wunderbare Aufgabe“, sagt er. „Ich lasse mein Team nur schweren Herzens zurück. Aber wenn das Düsseldorfer Schauspielhaus ruft ...“ Mit seiner Berufung habe er nicht gerechnet, sagt er. „Ich war überrascht, dass man auf mich zukam. Aber auch sehr glücklich, weil es die Wertschätzung für die Qualität meiner Arbeit ausdrückte.“

Gerade besuchte Andreas Kornacki das Düsseldorfer Theater, kurz nach seiner Ernennung. Er ging durch die vertrauten Räume und versteckte im Gespräch am selben Tag seine Gefühle nicht: „Das war heute sehr emotional für mich, es kamen so viele Erinnerungen hoch.“ Hätte man ihn gestern nach seiner Stimmung gefragt, hätte er den Spruch vom lachenden und weinenden Auge angeführt. „Jetzt ist es anders“, korrigiert er. „Jetzt freue ich mich nur noch auf meine neue Aufgabe, zusammen mit Wilfried Schulz die Zukunft des Schauspielhauses gestalten zu dürfen.“ Der großen Herausforderungen sei er sich bewusst. „An erster Stelle steht der Umzug des Jungen Schauspiels ins Central. Dessen Geburtsort war die Münsterstraße. Diese Verpflanzung muss man sensibel und respektvoll begleiten.“

Nach seinem Studium der Theater-, Film- und Fernsehwissenschaften an der Ruhruniversität Bochum geriet Andreas Kornacki durch Praktika in die Theaterwelt. Nie wieder hat er sie verlassen. Vor seiner Position in Herford war er Geschäftsführer am Neumarkt Theater Zürich und Kaufmännischer Direktor der „Kampnagel Internationale Kulturfabrik GmbH“ in Hamburg. In seiner Zeit in Düsseldorf erlebte er die Intendantinnen Anna Badora und Amélie Niermeyer. Und mit „Frankenstein“ die unvergesslichste Premiere seines Lebens: „Mit einem Buh-Sturm ungeahnten Ausmaßes. So einmütig, als hätten sich die Zuschauer vorher zum Proben getroffen.“

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