Düsseldorf Amelies wunderbare Welt im Palais Wittgenstein

Düsseldorf · Amelie Nothomb, die belgische Schriftstellerin, ist eine Frau, die alle Blicke auf sich zieht, so auch im fast bis zum letzten Platz besetzten Palais Wittgenstein. Das liegt nicht nur an ihrem schicken schwarzen Hut, sondern auch und vor allem daran, dass sie die erfolgreichste französischsprachige Autorin der Gegenwart ist. Und das schließt die Autoren mit ein.

Nach Düsseldorf, zu einer ihrer seltenen Lesungen, ist sie auf Einladung des Institut français und der Buchhandlung Müller & Böhm gekommen. Einiges verbindet sie mit der Stadt. Zum einen das Thema ihres neuen Buches "Eine heitere Wehmut". Es ist ein Wiedersehen mit Japan, dem Land, in dem die Diplomatentochter ihre Kindheit verbrachte. Zum anderen liegt das Palais Wittgenstein in der Nähe des Wohnhauses von Robert und Clara Schumann. Und Nothomb hat einen Roman mit dem Titel "Winterreise" geschrieben.

Für ihr Japan-Buch hat die zierliche Person ihre oft morbide Erzählkunst reduziert, und es gelingen ihr anrührende Augenblicke wie die Begegnung mit ihrem alten japanischen Kindermädchen. Rudolf Müller liest die deutsche Übersetzung angenehm zurückhaltend.

"Wenn man genau beobachtet", sagt Nothomb später, "kann man eine Mischung aus Wehmut und Groteskem erreichen. Schauen Sie sich die Bilder von James Ensor an, dort finden Sie es", erzählt sie.

(RP)
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