Düsseldorf Allzu kopflastige Ausstellung über "das Neue" im Kunstverein

Düsseldorf · Schon immer waren die Künste nicht nur auf der Suche nach Schönheit und Wahrheit und mühen sich mehr oder weniger redlich um das Gute, Existentielle und besonders Originelle. Immer schon strebten die Künste in allen Disziplinen vor allem nach dem Neuen. Dabei ist das Neue eine theoretisch schwer zu fassende Kategorie, wie der Begleittext zur Ausstellung "Das Neue" im Düsseldorfer Kunstverein treffend feststellt. Denn das Attribut "neu" ist ja auch eine Frage der Perspektive. Und der Wertung.

Der Ausstellungsraum ist konzipiert als eine einzige große Installation, deren Objekte zwar zueinander in einer losen Beziehung stehen, die aber auch durchaus jedes für sich gelesen werden können. Und zwar in des Wortes ursprünglicher Bedeutung, denn diese Schau ist weniger sinnlich zu erfahren, als vielmehr buchstäblich zu studieren. In Glasvitrinen befinden sich Schriften von Theodor W. Adorno und berühmte musiktheoretische Betrachtungen zur Neuen Musik von Hans Heinz Stuckenschmidt.

Michael Dreyers Installation "angst 1" kombiniert einen Oldtimer von 1907 mit Acrylmalerei, einer Wandtapete und einem ausgestopften schwarzen Huhn. Die Künstler Revital Cohen und Tuur van Balen drapieren kleine Metall-Teile zu einer anmutigen Miniatur-Schrottlandschaft. Ein Film-Still zeigt staunende Kindergesichter im Kino. Die vom scheidenden Kunstvereins-Leiter Hans-Jürgen Hafner gemeinsam mit Miuchael Freyer konzipierte Schau reißt viele Thesen an, kommt aber zu keinem Schluss. Sehr kopflastig.

(RP)
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