Düsseldorf Künstler verkaufen Bilder für Flüchtlingskinder

Düsseldorf · In Düsseldorf leben hunderte unbegleitete Flüchtlingskinder, viele von Kriegserlebnissen traumatisiert. "Ihr Schicksal berührt uns", sagt Michael Kortländer, Vorsitzender des Vereins Düsseldorfer Künstler. "Wir möchten ihnen helfen, auch aus unserem Selbstverständnis heraus." Die Jungen und Mädchen zu unterstützen, die vor allem aus arabischen Ländern stammen, sei nicht nur die Aufgabe der Politik, sondern auch die von Künstlern. Nun haben die Mitglieder des Vereins eine Initiative gestartet und eine Ausstellung mit ihren Werken organisiert, die am Freitag im Foyer des Rathauses eröffnet wird. Der Erlös aus dem Verkauf soll den Flüchtlingen zu Gute kommen.

"Farbe bekennen" lautet der Titel der Schau, auf der viele völlig unterschiedlicher Werke zu sehen sein werden. Neben großformatigen Bildern wird es Zeichnungen, Drucke, Skulpturen und Reliefs geben. "Es machen unbekannte Künstler mit, aber auch bekannte wie Konrad Klapheck", so Kortländer. "Die Preise liegen dabei zwischen 200 und 10.000 Euro."

Keinen festen Preis hat bislang die eindrucksvolle Skulptur "Esel von Palermo" des sizilianischen Bildhauers Daniele Franzella, die bereits seit gestern im Foyer zu sehen ist. "Der Preis ist Verhandlungssache", sagt der Künstler, der in seiner Heimat mit der Fluchtbewegung konfrontiert wird. Denn Tausende kommen von Afrika über Lampedusa nach Sizilien und reisen von seiner Insel weiter auf das Festland. Er habe sich an die biblische Flucht der Heiligen Familie nach Ägypten erinnert, sagt er. Das Tier trägt eine gewaltige Last - Taschen voller Nahrungsmittel, Kanister, Töpfe, Pfannen und sogar Waffen, und alles hat er mit Asphalt übergossen.

Laut Bürgermeister Günter Karen-Jungen gehen die Einnahmen an drei Projekte: An das städtische Jugendamt, das sich derzeit um 48 unbegleitete Mädchen kümmert und finanzielle Unterstützung für den Kauf von Sprachspielen und -büchern braucht. An die Kaiserswerther Diakonie, die sich um Therapien für Kinder und Jugendliche kümmert. Und an den Kulturverein Kabawil mit seinen Projekten.

(jan)
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