Düsseldorf Kritik an Sparvorgabe für die Rettung der Opernehe

Düsseldorf · SPD und Grüne stimmen im Hauptausschuss dem Konzept nicht zu, weil die Stadt die Mehrkosten hätte tragen sollen

 Um die Opernehe zu retten, müssen einige Sparmaßnahmen getroffen werden.

Um die Opernehe zu retten, müssen einige Sparmaßnahmen getroffen werden.

Foto: Endermann, Andreas

Als vor wenigen Wochen feststand, dass die Opernehe zwischen Düsseldorf und Duisburg — seit Jahrzehnten eine bewährte Kooperation der beiden Häuser — gerettet werden kann, war die Freude darüber parteiübergreifend groß. Doch am Montag erhitzte das Thema im Hauptausschuss erneut die Gemüter, es herrschte Wahlkampfstimmung.

Zur Abstimmung stand das Rettungskonzept für die Opernehe, das auf einem Gutachten der Unternehmensberatung actori basiert. Demnach soll die eine Million Euro, die die hoch verschuldete Stadt Duisburg weniger in den gemeinsamen Topf einzahlen wird, durch höhere Einnahmen kompensiert werden.

Zudem soll laut Kulturdezernent Hans-Georg Lohe die Zahl der Neuinszenierungen gesenkt werden. "Eine Übernahme dieser Zuschussreduzierung durch die Stadt Düsseldorf ist nicht vorgesehen", heißt es in dem Beschlusspapier. Es sei schade, dass die Oper dies nun alleine kompensieren müssen, sagte SPD-Fraktionschef Markus Raub.

Zumal die Oper ohnehin auf Sparkurs gesetzt sei. Deshalb wäre es seiner Ansicht nach besser gewesen, die Stadt hätte die Summe aus dem eigenen Etat finanziert. Doch das will man im Rathaus unbedingt vermeiden. Um keine falschen Signale zu setzen und weil es bei vielen Bürgern auf Unverständnis stoßen würde, wenn das mit 26 Millionen Euro am üppigsten ausgestattete Kulturhaus in Düsseldorf noch mehr kosten würde. "Ich hätte mir gewünscht, dass die rot-grüne Landesregierung dieses gut funktionierende Modell unterstützt hätte", sagte CDU-Fraktionschef Friedrich G. Conzen.

SPD und Grüne im Düsseldorfer Rathaus konnte er damit kaum überzeugen, sie enthielten sich bei der Abstimmung über die Opernehen-Rettung. Die Empörung war groß: "Unfassbar", sagte FDP-Fraktionschef Manfred Neuenhaus. "Sie sollten sich schämen", rief seine Fraktionskollegin Marie-Agnes Strack-Zimmermann Rot-Grün zu und empfahl: "Kandidieren Sie doch nächstes Jahr in Duisburg!"

(EW)
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