Krankheitswelle Keuchhusten-Fälle steigen auf Rekordhoch in Düsseldorf

Düsseldorf · In Düsseldorf gibt es einen rasanten Anstieg der Keuchhusten-Infektionen. Fast 350 Fälle wurden dem Gesundheitsamt gemeldet – fast 15 Mal so viele wie im Vorjahr.

Grund für die Erkrankung ist oftmals ein unzureichender Impfschutz, so das Gesundheitsamt.

Grund für die Erkrankung ist oftmals ein unzureichender Impfschutz, so das Gesundheitsamt.

Foto: dpa/Daniel Karmann

Die Zahl der Keuchhusten-Fälle in Düsseldorf steigt auf ein Rekordhoch. In diesem Jahr hat das städtische Gesundheitsamt einen rasanten Anstieg der Infektionen verzeichnet. In der Zeit von Januar bis Juli 2024 wurden 342 Keuchhustenfälle gemeldet – davon wurden 125 Infektionen labordiagnostisch bestätigt. Das sind fast 15 Mal so viele Fälle wie im Vorjahr. Allein in diesem Jahr wurden acht Personen mit einer schweren Keuchhusten-Erkrankung ins Krankenhaus eingewiesen, darunter drei Kinder im Alter von null bis drei Jahren.

Zum Vergleich: 2023 hatte das Gesundheitsamt 24 Keuchhusten-Fälle gezählt, davon wurden nur fünf im Labor bestätigt. Für die Vorjahre rechnet die Stadt mit einem „vorpandemischen Mittelwert“. So waren es in den Jahren 2015 bis 2019 insgesamt 203 gemeldete Fälle, davon 51 labordiagnostisch bestätigt.

Grund dafür dürfte ein nicht ausreichender Impfschutz sein, heißt es vom Gesundheitsamt. Betrachtet man die Fälle, die im Labor bestätigt wurden, sind zwar mittlerweile mehr Infizierte gegen Keuchhusten geimpft. Demnach liegt die Impfquote mittlerweile bei 48 Prozent – vor der Pandemie waren es noch 21 Prozent. Es falle allerdings auf, dass der Impfschutz oft nicht vollständig sei, so die Stadt. Die Ständige Impfkommission (Stiko) empfiehlt nämlich mehrere Booster-Impfungen. So sollte der Impfschutz im Alter von fünf bis sechs Jahren, noch einmal zwischen neun und 16 Jahren sowie einmalig im Erwachsenenalter verabreicht werden. Die Impfungen würden aber oftmals nicht mehr durchgeführt, so das Düsseldorfer Gesundheitsamt.

Auch wenn der Krankheitsverlauf bei Erwachsenen weniger schwer sei als bei Kindern und sich mit Antibiotika behandeln lasse, rät das Gesundheitsamt zur Impfung. Insbesondere bei Kita- und Schulkindern sowie den Beschäftigten in den Einrichtungen sei eine frühzeitige Diagnose und Behandlung der Erkrankung sehr wichtig, um eine Weiterverbreitung des Erregers zu verhindern.

(RP/veke)