Düsseldorf Kostenloses W-Lan soll 2015 kommen

Düsseldorf · Der Verein "Digitale Stadt" will im kommenden Jahr mit dem Ausbau von frei verfügbarem Internet in der City starten. Er reagiert damit auf Kritik, dass Düsseldorf beim Bereitstellen kostenloser Verbindungen zurückliegt.

 Bislang können Nutzer von Smartphones und Tablet-Computern an bloß elf Standorten der Wall AG in der Innenstadt und im Medienhafen auf das kostenlose W-Lan-Angebot der Stadt zurückgreifen. Das soll sich mit dem neuen Konzept von Stadtspitze und "Digitaler Stadt" ab kommendem Jahr ändern.

Bislang können Nutzer von Smartphones und Tablet-Computern an bloß elf Standorten der Wall AG in der Innenstadt und im Medienhafen auf das kostenlose W-Lan-Angebot der Stadt zurückgreifen. Das soll sich mit dem neuen Konzept von Stadtspitze und "Digitaler Stadt" ab kommendem Jahr ändern.

Foto: Andreas Endermann

Ein flächendeckendes und kostenloses W-Lan in der ganzen Stadt könnte in Düsseldorf bald Wirklichkeit werden: Der Verein "Digitale Stadt" kündigt jetzt an, ab 2015 mit dem Ausbau des Netzes in der City und den Stadtteilzentren zu beginnen. Der Verein reagiert damit auf die vielfach geäußerte Kritik - auch aus den eigenen Reihen -, dass es in Düsseldorf immer noch an einem gesamtstädtischen Konzept für kostenloses mobiles Internet fehle.

"Wir werden auf jeden Fall 2015 mit dem Ausbau des Netzes beginnen. In welcher Form das sein wird und wer der Anbieter ist, steht allerdings noch nicht fest. Aber verschiedene Unternehmen stellen ihre Ideen bei unserem nächsten Runden Tisch im Januar vor", sagt Ralf Schilberg, Leiter der Geschäftsstelle der "Digitalen Stadt" auf Anfrage der RP. Besagter Runder Tisch war im September von Stadtspitze und Verein ins Leben gerufen worden, mit dem Ziel, endlich ein Internet-Konzept für Düsseldorf zu entwickeln. Mit den Initiatoren am Tisch sitzen Telekommunikationsunternehmen, Flughafen, Messe und Stadtwerke.

Kritik an der Stadtspitze hatte es vor allem deshalb gegeben, weil erste Planungen zur Umsetzung eines Gratis-Netzes bislang erfolglos geblieben sind: 2013 hatte diese gemeinsam mit der Firma Wall angekündigt, 50 Hotspots für kostenloses W-Lan einzurichten und so das Angebot sicherzustellen. Bis heute sind allerdings erst elf Stationen in Betrieb gegangen.

Unternehmen wie Flughafen und Messe bieten zudem jeweils ein eigenes kostenloses oder gebührenpflichtiges W-Lan an. Doch eben solche Einzelprojekte nützten dem Verbraucher im Endeffekt wenig, urteilt Stephan Schneider, Vorsitzender der "Digitalen Stadt", und trieb damit die Gründung des Runden Tisches voran.

Wie genau Düsseldorfs W-Lan funktionieren wird, ist derzeit noch nicht klar. "Wir müssen uns zum Beispiel noch damit auseinandersetzen, ob wir mit Kabeln oder Antennen die Verbindung schaffen", erklärt Schilberg. Aber kommen werde das Netz im nächsten Jahr auf jeden Fall, verspricht er.

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Dementsprechend positiv waren deshalb gestern auch die Reaktionen von Düsseldorfs Politikern, obgleich es auch Anregungen gibt: "Prinzipiell finde ich es sehr gut, dass das W-Lan jetzt kommt", sagt der CDU-Politiker Klaus Mauersberger, warnte aber gleichzeitig davor, die ganze Innenstadt mit Sendemasten zu versehen. "Man sollte mit dem Internet mit Bedacht umgehen und besser nur solche Stellen mit W-Lan ausstatten, die von vielen Menschen aufgesucht werden, wie beispielsweise die Freitreppe am Burgplatz. Immer und überall braucht man das nicht", sagt er. Ganz anderer Meinung ist sein Kollege Philipp Tacer von der SPD. Er setzt voll auf den Ausbau des W-Lan-Netzes: "Das Internet gehört heute zum Leben in der Stadt dazu und da ist es nur folgerichtig, das W-Lan-Netz immer weiter auszubauen", sagt er. Besonders begrüßt der Politiker zudem, dass auch die Stadtteilzentren ausgestattet werden sollen.

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Foto: dpa, Andrea Warnecke

Kritik kommt hingegen von der Piratenpartei: "Düsseldorf hängt hinterher beim W-Lan. Es gibt derzeit 68 Einzelanbieter, das ist zu viel. Und ich bin mir nicht sicher, ob es nun wirklich so schnell klappt, ein Gesamtangebot auf die Beine zu stellen", sagt Piraten-Ratsherr Frank Grenda.

(lai)
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