Düsseldorf Kondom-Aktion sorgt in der Kirche für Ärger

Düsseldorf · Mit harscher Kritik und der klaren Ansage, dass sich eine solche Aktion nicht wiederholen darf, reagieren Kirchenobere auf eine inzwischen gestoppte Aktion der evangelischen Jugend im Rheinland. Diese hatten mit Kondomen auf das Wirken Luthers aufmerksam machen wollen.

 Superintendentin Henrike Tetz schweigt zum Vorfall.

Superintendentin Henrike Tetz schweigt zum Vorfall.

Foto: Bretz Andreas

Die Kondome seien "sofort vor Ort" zu vernichten, hatte Oberkirchenrat Klaus Eberl, in der rheinischen Landeskirche Leiter der Abteilung "Erziehung und Bildung", den Superintendenten geschrieben und das Ganze einen "Fehlgriff" genannt.

Noch schärfer geht Landesjugendpfarrerin Simone Enthöfer mit den Verantwortlichen ins Gericht. Die Sprüche seien "sexistisch" und verletzten "die Würde von Männern und Frauen, Mädchen und Jungen gleichermaßen". Zudem seien sie geeignet, "Opfer sexueller Gewalt zu retraumatisieren".

Superintendentin Henrike Tetz will sich zu dem Vorfall nicht äußern. Der Sprecher des Düsseldorfer Kirchenkreises Ulrich Erker-Sonnabend betont, in Düsseldorf sei "nichts verteilt worden". Im Übrigen handele es sich um ein Rheinland weites Vorhaben. Demgegenüber sagt Jens-Peter Iven, Sprecher der Landeskirche, die Düsseldorfer Jugendkirche habe das Kondom-Projekt "angeschoben" und mitentwickelt. "Wir haben nichts gegen Sex und nichts gegen Kondome, aber hier passte es auch unter didaktischen Gesichtspunkten nicht."

(jj)
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