Verkehr in Düsseldorf Kompromiss bei Fahrradstraße ohne Mehrheit

Düsseldorf · Die Grünen wollten trotz der geplanten Fahrradstraße auf der Gutenbergstraße das Skaten im Wendehammer erlauben. Damit hätten auch die Anwohner leben können. CDU und FDP lehnten den Antrag aber ab.

 Die Gutenbergstraße wird schon jetzt von vielen Radfahrern genutzt – und zunehmend auch von E-Scooter-Fahrern.  RP-Foto: arc

Die Gutenbergstraße wird schon jetzt von vielen Radfahrern genutzt – und zunehmend auch von E-Scooter-Fahrern.  RP-Foto: arc

Foto: Marc Ingel

Die bisweilen skurrile Geschichte um die geplante Fahrradstraße auf der Gutenbergstraße ist um ein Kapitel reicher. Die Ausgangslage: Die Anwohner lehnen die Umwidmung vor ihrer Haustüre ab, da sie eine einseitige Bevorteilung von Radfahrern sehen, während diese auf die Veloroute als Verbindung zwischen Gerresheim und Rath pochen – und die Haltung der Anwohner als Partikularinteresse kritisieren.

In der Bezirksvertretung 7 reichten die Grünen jetzt einen Kompromissantrag ein: Die Fahrradstraße als Teil der Veloroute soll weiterhin kommen, der Wendehammer, der  in der Sackgasse von Kindern vielfach und von Anliegern akzeptiert als Spielfläche angesehen wird, jedoch durch eine Fahrbahnmarkierung eindeutig von dem Radweg abgegrenzt werden. Und: Ein Zusatzschild soll das Skaten auf der Fahrbahn ausdrücklich erlauben.

Das klang im Vorfeld der Sitzung durchaus nach einem tragfähigen Kompromiss, zumal auch die Anwohner, denen eben dieser Wendehammer als Spielfläche für ihre Kinder wichtig ist, Entgegenkommen signalisierten. Eine Mehrheit fand der Vorschlag bei 7:9-Stimmen hingegen nicht. Während der CDU der Begriff Fahrradstraße als solcher schon ein Gräuel ist, wies der Grüne Marco Huppertz ausdrücklich darauf hin, dass nur bei einer offiziellen Umwidmung laut Straßenverkehrsordnung die Möglichkeit bestehe, das so wichtige Zusatzschild aufzustellen.

Weil der genaue Streckenverlauf für diese geplante Veloroute aber noch gar nicht feststehe, sei ein derartiger Antrag verfrüht, kritisierte André Kiel (FDP). Da konnte auch der Vorschlag von Bezirksbürgermeisterin Maria Icking, doch einfach die Formulierung „mögliche Fahrradstraße“ in den Antrag aufzunehmen, nichts an der Meinung der Antrags-Gegner ändern.

Zuvor hatte Jochen Kral als neuer Beigeordneter des Dezernats Mobilität jedoch auch deutlich durchblicken lassen, dass jene Veloroute „Nord-Süd, Route Ost“ durchaus hohe Priorität bei der Stadtverwaltung genieße. „Die Strecke wird heute schon von vielen Radfahrern genutzt. Wir sortieren aktuell noch die bis zu fünf großen Routen, aber diese ist mit großer Wahrscheinlichkeit vorne mit dabei.“

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