Finanzierung von Kultur in Düsseldorf Komödie an der Steinstraße trotzt dem Sommerloch

Düsseldorf · Das Theater an der Steinstraße möchte mit vielen Projekten die finanzielle Situation verbessern. Deshalb wird unter anderem auch während der Sommerferien gespielt.

 Theaterchefin Katrin Schindler will die Komödie sanieren.

Theaterchefin Katrin Schindler will die Komödie sanieren.

Foto: Bretz, Andreas (abr)

Der Stadtrat hat im vergangenen Jahr die Komödie an der Steinstraße mit 50.000 Euro vor dem Scheitern des Insolvenzverfahrens gerettet. Und auch in diesem Jahr erhält das traditionsreiche Boulevardtheater eine finanzielle Unterstützung von 100.000 Euro. Allerdings will das Ampel-Bündnis aus SPD, Grünen und FDP klare Fortschritte bei der finanziellen Sanierung sehen. Da passt es, dass das Theater nicht wie fast alle anderen Kultureinrichtungen der Stadt in die Sommerpause geht, sondern ein spezielles Sommerprogramm entwickelt hat.

„Wir können es uns gar nicht leisten, zwei Monate zu schließen und haben deshalb schon immer in der Ferienzeit gespielt“, sagt Theaterchefin Katrin Schindler. Im vergangenen Jahr wurde das erfolgreiche Stück „Tratsch im Treppenhaus“ wiederholt. Das kam gut an. „Wir hatten eine Auslastung von rund 75 Prozent.“ Für diesen Sommer wurde ein neues Format, ein Varieté-Programm mit Magie, Artistik, Musik und Travestie entwickelt. Zudem wird Kerstin Marie Mäkelburg eine Hommage an Marlene Dietrich präsentieren. „Zwischenprogramme im Sommer gibt es in vielen anderen Städten, nur in Düsseldorf ist das nicht der Fall“, sagt Schindler. Sie betont, dass das Sommerprogramm aber nur einer von vielen Bausteinen sei, mit denen die Komödie wieder auf sicheren Beinen gestellt werden soll. „Schließlich müssen wir neben dem Zuschuss noch rund 97 Prozent der Gelder selber erwirtschaften.“

Mit einem ansprechenden Spielplan 2019/2020 soll möglichst viel Publikum in das Haus gelockt werden, das im vergangenen Jahr 53.000 Zuschauer zählen konnte und viele Fans besitzt. So wurden für den Erhalt des Hauses rund 80.000 Euro gespendet.

Stolz ist Schindler, dass ab Oktober wieder das Stück „Die Mausefalle“, das wohl bekannteste Kriminalstück der britischen Autorin Agatha Christie, gezeigt werden kann – und dies in englischer und deutscher Sprache.

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