Düsseldorf Kommunalwahl: Die Platzverteilung der SPD

Düsseldorf · OB-Kandidat Geisel steht auf Platz eins, Bürgermeisterin Hock auf Platz vier. Kampfkandidaturen auf Parteitag nicht ausgeschlossen.

Kommunalwahl in Düsseldorf: Die Platzverteilung der SPD
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Wenn morgen beim SPD-Parteitag die 170 Delegierten die formalen Weichen für die Kommunalwahl am 25. Mai 2014 stellen, sind größere Konflikte kaum zu erwarten. Das sechsköpfige "Vorsitzenden-Komitee" aus den Spitzen von Partei und Fraktion hat offenbar gute Vorarbeit geleistet und bei der Aufstellung für den Stadtrat einiges an potenziellem Zündstoff aus dem Weg geräumt. Beim Unterbezirksausschuss, bei dem Vertreter aller Ortsvereine zusammenkommen und der deshalb eine Art Generalprobe für den Parteitag ist, stieß der Vorschlag überwiegend auf Wohlwollen.

Auf dem Programm steht morgen in der Aula des Lessing-Gymnasiums zunächst die formelle Wahl des bereits per Akklamation nominierten OB-Kandidaten Thomas Geisel. Er wird auch in der geheimen Abstimmung wohl ein gutes Ergebnis bekommen, unter 90 Prozent sollten es nicht werden. Unstrittig, weil in den jeweiligen Bezirken nominiert, werden auch die Direktkandidaten sein, die in den 41 Kommunalwahlkreisen antreten. 2009 hatte die SPD jedoch nur in zwei Wahlkreisen direkt gewonnen — in Flingern Süd, wo wieder Martin Volkenrath antritt, und in Lierenfeld, wo erneut Burkhard Albes kandidiert. Zwar rechnen die Genossen damit, diesmal mehr zu holen. Sicher ist das aber nicht.

Umso wichtiger ist die Platzierung auf der Reserveliste, über die bei der vergangenen Kommunalwahl immerhin 20 der 22 Fraktionsmitglieder in den Stadtrat eingezogen sind. Die Regel lautet: Je weiter vorne, desto sicherer das Ratsmandat. Das Vorsitzenden-Komitee um Parteichef Andreas Rimkus folgte zwar vorgegebenen Kriterien — Mann und Frau immer im Wechsel (was zu einem höheren Frauenanteil als führt), gleichmäßige regionale Verteilung nach Stadtbezirken, aber auch nach Größe (je nach Anzahl der Einwohner im Stadtbezirk). Doch lassen sich einige Feinheiten und Botschaften herauslesen.

Platz eins gehört dem OB-Kandidaten Thomas Geisel, der ansonsten nicht in einem bestimmten Wahlkreis antritt. Für viele überraschend steht auf Platz zwei, also dem ersten Frauenplatz, nicht Bürgermeisterin Gudrun Hock, sondern Ursula Holtmann-Schnieder, die eher unbekannte Vize-Chefin der Ratsfraktion. Hock, die nach Fraktionschef Markus Raub auf Platz vier steht, sieht das gelassen: "Von der Partei- und Fraktionshierarchie her ist das korrekt. Bürgermeisterin ist ja ein Rathaus-Amt." Das Hock auch nach der Wahl 2014 weiterhin ausüben soll. Interesse daran wie auch an dem Fraktionsvorsitz soll informierten Kreisen zufolge Martin Volkenrath, Vize-Chef der Rats-Genossen, signalisiert haben. Sein fünfter Platz auf der Liste gilt als klares Signal, dass alles so bleiben soll, wie bisher.

Kampfkandidaturen sind nicht wahrscheinlich, aber auch nicht ausgeschlossen. Als potenzieller Kampfkandidat gilt der frühere Parteichef Peter Knäpper. Er steht mit Platz 23 auf einem wackligen Listenplatz. Sollte er sich um einen besseren bewerben, darf es nur ein Männerplatz sein — und die sind alle von anderen Stadtbezirken als dem von Knäpper belegt. Eine Kampfkandidatur wäre also risikoreich.

(RP)
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