Kommunalwahl in Düsseldorf „Macheten-Mann“ kandidiert wohl für AfD

Düsseldorf · Die AfD startet in der Landeshauptstadt unter dem Motto „Aus Liebe zu Düsseldorf“ in den Wahlkampf. Der „Macheten-Mann“ aus dem Hofgarten lässt sich offenbar als Direktkandidat aufstellen.

 Fähnchen mit dem Logo der AfD

Fähnchen mit dem Logo der AfD

Foto: dpa/Daniel Karmann

Die AfD geht unter dem Motto „Aus Liebe zu Düsseldorf“ in den Wahlkampf. Florian Josef Hoffmann ist – wie berichtet – der Oberbürgermeister-Kandidat der AfD für den 13. September. Spitzenkandidatin für die Ratswahl ist die bisherige Ratsfrau Uta Opelt.

Alle 41 Wahlkreise in Düsseldorf sind mit einem AfD-Kandidaten besetzt, die Namen wurden von der Partei bisher nicht veröffentlicht. Ein Kandidat soll aber der aus dem Hofgarten bekannt gewordene „Macheten-Mann“ sein, der im vergangenen Jahr wochenlang für Schlagzeilen sorgte.

Elmar Salinger, Vorstandsmitglied und ebenfalls AfD-Kandidat für den Rat, bestätigte am Dienstag sowohl die Mitgliedschaft des Mannes in der Partei als auch dessen Nominierung als Direktkandidat. „Ich will sein seltsames Verhalten von damals in keinster Weise gutheißen, aber er bekam seine Strafe und ist jetzt kein Ausgeschlossener der Gesellschaft“, sagte Salinger auf Anfrage.

Mitarbeiter des städtischen Ordnungs- und Servicedienstes (OSD) hatten den „Macheten-Mann“ im Juni 2019 bei einer Routinekontrolle auf frischer Tat ertappt. Der Mann war damals im Hofgarten mit einer Machete mit einer 23 Zentimeter langer Klinge unterwegs.

Zuvor hatte er im Hofgarten in mindestens einem Fall das Zelt von Obdachlosen zerschnitten, Sträucher und Büsche „gestutzt“. Er wollte auf diese Weise Verstecke von Obdachlosen und schwulen Liebespaaren zerstören. Das Amtsgericht verurteilte den Mann im vergangenen Dezember wegen vorsätzlicher Sachbeschädigung zu einer Geldstrafe in Höhe von 800 Euro.

Im Wahlkampf 2020 legt die AfD in Düsseldorf ihre Schwerpunkte auf die Themen Sicherheit, Familie, Verkehr, Migration, wirtschaftliche Vernunft und kulturelle Identität. Sie fordert in ihrem Programm unter anderem „keine Toleranz für Drogenkriminalität oder Obdachlosen-Camps im Hofgarten und am Rheinufer“, die „Abschaffung der Umweltspuren und sonstiger Pop-up-Radwege“, „Historische Verantwortung – Bilderstürmerei oder Umbenennungen von Plätzen, Straßen und Schulen in Düsseldorf konsequent einen Riegel vorschieben“ und „Freie Fahrt für qualifizierte und leistungsbereite Arbeitskräfte aus dem Ausland, die im Baugewerbe, Landwirtschaft oder Industrie dringend gebraucht werden“.

Außerdem möchte die AfD die Maskenpflicht abschaffen. Hygiene sei wichtig, „aber Hysterie und bürokratische Schikanen hemmen die Erwerbstätigkeit von Düsseldorfer Betrieben, wie zuletzt bei den Altstadtwirten, über jedes notwendige Maß hinaus“.

(gaa)
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