Freispruch Kommissar war nicht korrupt

Düsseldorf · Mit Freisprüchen für einen Kriminalhauptkommissar und einen Aktienhändler hat das Landgericht gestern den Prozess um eine angebliche Korruptionsaffäre vorzeitig beendet. Das Urteil entsprach dem Antrag des Staatsanwalts und wurde sofort rechtskräftig. Einer Rückkehr des Kommissars in den regulären Dienst steht nun nichts mehr im Wege.

Die Anklage hatte anfangs schweres Geschütz aufgefahren: Über Jahre hinweg sollte der Fahnder geheime Daten aus Polizeicomputern an den befreundeten Anlageberater verraten und dafür verbilligte Aktien mit Rückgabegarantie für rund 110 000 Euro erhalten haben. Doch schon am dritten von acht eingeplanten Prozesstagen nannte der Staatsanwalt diese Vorwürfe gestern bloß noch "eine Hypothese", die zudem nicht zu beweisen war. Beide Angeklagte hatten vor Gericht dazu geschwiegen.

"Es gab nichts außer Indizien", erkannte auch das Gericht. Und jene angeblich belastenden Sachbeweise hätten sich im Prozess als völlig unhaltbar dargestellt. Dass es wegen derart vager Vorwürfe überhaupt zu einer öffentlichen Verhandlung kommen konnte, hielten die Richter dennoch für ein gutes Zeichen: "Das dient auch dem Schutz des Berufsstandes der Polizei", wenn bloßen Vermutungen und sogar konstruierten Zusammenhängen ernsthaft nachgegangen werde, hieß es in der Urteilsbegründung.

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort