Düsseldorf Kofferpanne: Eurowings macht Druck auf Flughafen

Düsseldorf · Die Fluglinie gibt dem Airport die Schuld an den Gepäckproblemen am Wochenende. Ursache war eine Baumaßnahme.

Nach dem Ausfall der Gepäcksortieranlage gibt es Kritik am Flughafen Düsseldorf. "Eurowings fordert den Flughafen Düsseldorf und die beteiligten Dienstleister auf, alles zu unternehmen, um den zuverlässigen Betrieb der Anlage sicherzustellen und hängengebliebene Gepäckstücke schnellstmöglich an ihre Zielorte aus- und nachzuliefern", sagt Eurowings-Pressesprecher Matthias Eberle im Gespräch mit unserer Redaktion. Hintergrund: Am Samstag war zwischen 10 Uhr und etwa 12.30 Uhr die Gepäckanlage am Düsseldorfer Flughafen komplett ausgefallen. Dadurch mussten etliche Reisende ohne ihre Koffer an den Zielort fliegen. Der Ausfall betraf die Flugsteige A und B. Dort ist die Lufthansa-Tochter Eurowings angesiedelt. Entsprechend gab es die meisten Probleme bei den Fluggästen der Eurowings. Aber auch Lufthansa-Flüge und Kunden fielen darunter. "Von Flugverspätungen, die auf den Ausfall der Gepäcksortieranlage zurückzuführen sind, waren einige Hundert Eurowings-Kunden betroffen", sagte der Sprecher weiter. Zwei Flüge mussten am Samstag sogar ganz gestrichen werden, am Sonntag wurde ein Flug nach London Heathrow annuliert. Dass dabei ein Zusammenhang mit dem Ausfall der Gepäckanlage besteht, ist aber unwahrscheinlich. "Über das Tagesgeschäft hinaus wurden zahlreiche Standby-Crews eingesetzt, Boden-Mitarbeiter ad-hoc aus dem Wochenende geholt, viele Flug-Routen umgeplant und Flugzeug-Reserven aktiviert", so der Sprecher. Diese Sofortmaßnahmen hätten dazu beigetragen, noch größere Unannehmlichkeiten für Fluggäste zu vermeiden.

Beim Flughafen ist man sich durchaus bewusst, dass die Schuld in diesem Fall beim Airport selbst und nicht bei einem Dienstleister liegt. "Die Umbaumaßnahmen für den nächsten Teil der neuen Gepäckanlage im Bereich C haben begonnen. Im Zuge der Bauarbeiten muss ein Kabel beschädigt worden sein, was zu einem Ausfall der gesamten Anlage für A und B geführt hat", sagt Flughafensprecher Thomas Kötter. Die noch in Düsseldorf zurückgebliebenen Koffer würden nun abgearbeitet, der Stapel werde stündlich kleiner.

Die neue Gepäcksortiermaschine in Abschnitt C soll zu den Sommerferien des nächsten Jahres fertig sein. Der Airport investiert insgesamt 30 Millionen Euro.

(tb.)
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