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In Unterhose und Westernstiefeln "Köwboy" verärgert Anlieger

Düsseldorf · "Der nackte Cowboy – oh Gott!" Die Verkäuferin aus dem Modegeschäft Longchamp an der Königsallee schlägt die Hände vor das Gesicht. "Jeden Samstag läuft der hier herum – das ist einfach nur furchtbar."

 Sinneswandel beim "Köwboy"? Deutlich bekleideter als üblich entdeckte ihn unsere Redakteurin am Abend des 15. April - nachdem der Artikel bereits erschienen war. Das nachträglich hinzugefügte

Sinneswandel beim "Köwboy"? Deutlich bekleideter als üblich entdeckte ihn unsere Redakteurin am Abend des 15. April - nachdem der Artikel bereits erschienen war. Das nachträglich hinzugefügte

Foto: Judith Conrady

"Der nackte Cowboy — oh Gott!" Die Verkäuferin aus dem Modegeschäft Longchamp an der Königsallee schlägt die Hände vor das Gesicht. "Jeden Samstag läuft der hier herum — das ist einfach nur furchtbar."

Ihr personifiziertes Grauen heißt Herby und ist als Naked Cowboy seit einigen Monaten auf der Kö unterwegs. Nur mit Unterhose, Westernstiefeln und einem Hut bekleidet, läuft er an Läden und Straßencafés vorbei und schrammelt für ein paar Euro auf der Gitarre bekannte Partylieder.

Beim Feiervolk in der Altstadt ist der singende Cowboy bereits Kult, auf der feinen Einkaufsmeile hingegen hat er keine Freunde. "Für die Kö ist es peinlich, wie dieser Cowboy auftritt. Das stört und es wäre gut, wenn sie ihn möglichst bald vertreiben könnten", sagt Marcus Kracht, Geschäftsführer von Schuhhaus Juppen an der Kö.

Ähnlich sieht es Claus Franzen, Sprecher der Interessengemeinschaft der Kö-Anlieger: "Es geht ja nicht darum, dass jemand hier ein Mal auftritt — dagegen ist nichts einzuwenden. Aber gegen diese Auswüchse müsste das Ordnungsamt doch einschreiten." Das hat es bereits getan: Im Dezember musste der Köwboy 100 Euro Strafe für seine unerwünschten Auftritte zahlen. Außerdem forderte das Amt ihn aus ästhetischen Gründen auf, eine Strumpfhose zu tragen. Seitdem es wärmer ist, hat Herby sie allerdings wieder abgelegt.

Doch nicht alle wollen den schrägen Cowboy gleich vertreiben. "Ich habe ihn hier ja noch nicht einmal gesehen", sagt Tamara Zapusek, Verkäuferin im Collection of Style. "Es gibt so viele Dinge auf der Kö, die wirklich schlimmer anzusehen sind als dieser komische Typ", sagt die Verkäuferin aus einer anderen Boutique, die ihren Namen nicht in der Zeitung lesen will. "Wenn ich draußen unterwegs bin, dann fällt er mir gar nicht auf."

So erfolgreich wie sein Vorbild vom New Yorker Times Square wird Herby wohl trotzdem nie werden. Der Naked-Cowboy Robert Burck tanzt und singt dort schon seit Jahren ungestört in Unterhose und Westernstiefeln — und ist eine Touristenattraktion.

(RP)
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