Streit in der Prinzengarde König contra Christen

Düsseldorf · Die Prinzengarde Rot-Weiß kommt nicht zur Ruhe. Klaus Jürgen Christen bleibt nun doch weiter Kommandant des Uniformierten Korps, Garde-Präsident Peter König fordert seine Abwahl. Andernfalls trete der Vorstand zurück.

Das Sommertheater bei der Prinzengarde Rot-Weiss geht munter weiter. Vor fünf Wochen hatte Klaus Jürgen Christen, Kommandant des Uniformierten Korps, seinen Rücktritt erklärt und angekündigt, dass er unter Umständen bei der Neuwahl des ersten Vorsitzenden gegen Peter König, Chef der Brauerei "Füchschen", antreten werde (RP berichtete) . König ist derzeit in Personalunion auch Präsident der Garde und überdies einer ihrer Hauptsponsoren.

Rücktritt vom Rücktritt

Doch jetzt kam die große Überraschung. Christen trat vom Rücktritt zurück. "Ich habe mir das gründlich überlegt. Ich stehe weiter als Kommandant zur Verfügung." Als erster Vorsitzender stellte er sich nicht zur Wahl. König wurde mit nur einer Gegenstimme im Amt bestätigt. Also alles wieder Friede und Freundschaft? Überhaupt nicht.

Denn nun machte Peter König klar, dass er und die anderen sieben Vorstandsmitglieder der Garde nicht mehr mit Christen zusammenarbeiten wollen. Mehr noch: Er kündigte eine außerordentliche Mitgliederversammlung an, bei der in fünf Wochen als einziger Punkt die Abwahl des Kommandanten auf der Tagesordnung steht. König: "Ich spreche hier auch für die anderen Vorstandskameraden. Falls wir mit dem Antrag scheitern, treten wir geschlossen zurück." Im Saal herrschte Stille.

Dann fassten sich einzelne Mitglieder, wollten Auskunft, warum das Tischtuch zwischen Vorstand und Kommandant zerschnitten sein. Ausweichende Antworten von Präsident König: "Steter Tropfen höhlt den Stein." Auch Christen wurde nicht konkreter, behauptete: "Ich habe keine Ahnung", deutete dann aber an, dass er nicht ganz so ahnungslos ist: "Im Interesse unserer Garde will ich hier keine schmutzige Wäsche waschen. Ich reiche dem Vorstand die Hand zur Versöhnung."

Doch die nahm der Vorstand nicht an. Ein Gardemitglied glaubt die Gründe des Zerwürfnisses zu kennen: "Christen hat immer wieder seine Kompetenzen als Kommandant überschritten. Der Vorstand versuchte mehrfach ohne Erfolg, ihn in seine Grenzen zu weisen."

Wie das närrische Theater nun weiter geht, weiß keiner. Auf jeden Fall hat die Garde erreicht, was sie vermeiden wollte: Dass sie im Fokus der Öffentlichkeit bleibt. Würde Christen tatsächlich im nächsten Monat als Kommandant abgewählt, könnte ihn das 100 Mann starke Uniformierte Korps danach wieder in seinem Amt bestätigen. Er hätte dann, obwohl von einer Mehrheit der Gardisten nicht gewollt, erneut einen Sitz in einem Vorstand. Der Knatsch könnte sich bis zum 11.11. und darüber hinaus hinziehen. Zum Glück steht schon das Garde-Programm für die nächste Session.

(RP)
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