Düsseldorf Kölner Rheinenergie hat Interesse an Stadtwerken

Düsseldorf · Der Gewinn des Kölner Versorgers ging im vergangenen Jahr leicht auf 297 Millionen Euro zurück. Nun wartet man auf EnBW.

Der Kölner Regionalversorger Rheinenergie räumt erstmals öffentlich sein Interesse an einem Ausbau der Beteiligung an den Düsseldorfer Stadtwerken ein. Er wolle sich zwar an Spekulationen nicht beteiligen, sagte Rheinenergie-Chef Dieter Steinkamp gestern bei der Vorstellung der Bilanz, aber: "Dass wir kein Interesse hätten, kann man nicht sagen."

Mit den Kollegen rheinabwärts gebe es einen "guten, kollegialen Austausch" über gemeinsame Betätigungen und eine zunehmende Bereitschaft zu Kooperationen. Gern würde die Rheinenergie, die bisher indirekt über die Kölner GEW mit 20 Prozent an den Düsseldorfer Stadtwerken beteiligt ist, ihren Anteil aufstocken. Noch gebe es aber keinen Vorgang, so Steinkamp.

Der baden-württembergische Versorger EnBW, der fast 55 Prozent an den Düsseldorfer Stadtwerken hält, bestätigte am Montag, dass er im Zuge seiner Neuausrichtung "alle Beteiligungen auf den Prüfstand" stelle. Von welchen Töchtern sich der Konzern trennen will, ließ er weiter offen.

Die Stadtwerke Düsseldorf wollten sich zu den Avancen aus Köln nicht äußern. "Dies sind Themen der Anteilseigner", sagte der Sprecher des Düsseldorfer Versorgers.

So bleibt den rheinischen Stadtwerken vorerst nur das Gemeinschaftsunternehmen, das sie zu Beginn des Jahres gegründet hatten. An der neuen Rheinwerke GmbH, die ihren Sitz in Düsseldorf hat und ein Stammkapital von 25.000 Euro und eine Kapitalrücklage von 200.000 Euro aufweist, sind die Kölner und Düsseldorfer zu je 50 Prozent beteiligt. Das Unternehmen ist laut Steinkamp seit zwei Monaten aktiv und arbeite an Ökostrom-Projekten. Weitere Aufgaben der Rheinwerke sind der gemeinsame Ausbau der Fernwärme und die Fortentwicklung der Elektromobilität. Die Stadtwerke in Köln und Düsseldorf sind die größten Kommunalversorger in NRW.

Die Kölner kamen im vergangenen Jahr auf einen konsolidierten Umsatz von 3,65 Milliarden Euro, die Rheinenergie allein auf 2,37 Milliarden Euro. Die Stadtwerke Düsseldorf erzielten 2012 einen Umsatz von 1,8 Milliarden Euro.

Der Jahresabschluss, den die Rheinenergie am Montag vorlegte, weist einen Gewinn (Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen) von 297 Millionen Euro) aus. Im Vorjahr waren es allerdings noch 326 Millionen Euro gewesen. Trotz des Gewinnrückgang sei er mit dem Erreichten zufrieden, versicherte Steinkamp.

(RP)
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