Düsseldorf Kö-Brücke wird mit Trockeneis beschossen

Düsseldorf · Die Girardetbrücke wird ab jetzt saniert. Die Aktion bezahlen die Kö-Händler. Danach soll sich auch die Stadt beteiligen.

 Die Girardetbrücke wird als erste der Kö-Querungen saniert.

Die Girardetbrücke wird als erste der Kö-Querungen saniert.

Foto: Bernd Schaller

Wasser und Bürste haben nicht gereicht. Damit hatten Ende Oktober Fachleute das erste Mal versucht, den Schmutz an den Kö-Brücken zu entfernen. Doch das Ergebnis am Testobjekt Girardetbrücke war nicht zufriedenstellend. Jetzt rückt man dem Dreck mit Trockeneis beziehungsweise Calciumcarbonat zu Leibe. Die Brücke wird damit seit gut einer Woche in einem sogenannten druckluftbasierten Verfahren quasi beschossen — und zwar nahezu in Schallgeschwindigkeit — der Zielbereich so binnen Millisekunden unterkühlt. Die Folge: Der Schmutz, der sich vor allem an den Pylonen der Brücke tief in den Stein gefressen hat, wird durch diesen Kälteschock spröde, verliert die Haftung zur Oberfläche und lässt sich anschließend so leicht wie normaler Staub entfernen.

Das Amt für Denkmalpflege hat dem Verfahren nach einem Ortstermin bereits zugestimmt, so dass die Arbeiten weitergehen können. Die Optik der Girardetbrücke soll nach dem Willen des Fördervereins Kö-Kulturerbe, der die Reinigungsaktion initiiert hat, möglichst wieder ihren ursprünglichen Zustand erreichen. Das aufwendige Verfahren ist allerdings erheblich teurer als die bisherigen Reinigungsversuche: Rund 100 000 Euro hat der Förderverein deswegen in diesem Jahr bereits zusammengetragen. Davon kommen 20 000 Euro von den 72 Mitgliedern der Eigentümergemeinschaft des Kö-Centers.

Die Sanierung der Girardetbrücke, die allein rund 40 000 Euro kostet, hat der Förderverein Kö-Kulturerbe der Stadt zum 725. Jubiläum geschenkt. Im Anschluss an die Sanierung der Girardetbrücke sollen ab dem nächsten Jahr auch schrittweise die übrigen Querungen des Kö-Grabens optisch aufgefrischt werden. Wie Karl-Heinz Eiffler, Geschäftsführer der Interessengemeinschaft Königsallee berichtet, verhandle man derzeit mit der Stadt, wie die Sanierung aller Brücken inklusive des Tritonenbrunnens bezahlt werden soll. "Das können die Einzelhändler nicht allein stemmen." Deswegen plant der Förderverein Kulturerbe Kö, auch die Immobilienbesitzer an der Einkaufsmeile anzusprechen.

Vor der Sanierung der Brücken hat es auf der Kö bereits eine andere Aufwertung gegeben. Eiffler: "Wir haben eine neue Möblierung vorgenommen, es wurden die Ampeln, Poller und Geländer am Kö-Graben neu gestrichen." Die Kosten für diese Sanierung haben sich nach Eifflers Worten die Stadt und die Interessengemeinschaft je zur Hälfte geteilt.

(cz)
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