Fassadenwettbewerb Kö-Bogen: Votum nicht eindeutig

Düsseldorf · Die Qual der Wahl beim Fassadenwettbewerb war offensichtlich groß. Die Meinungsumfrage brachte keinen klaren Sieger. Doch eines ist klar: Die Hinweise der Bürger sollen bei den Beschlüssen beachtet werden.

Vier Entwürfe zum Kö-Bogen
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Das Ergebnis der Meinungsumfrage ist sehr knapp: Als Favoriten für das Aussehen der beiden Bürogebäude des Kö-Bogens nannten die Besucher des Informationszeltes den Entwurf des Düsseldorfer Büros Hentrich, Petschnigg und Partner (HPP). 26,8Prozent der Befragten wählten ihn aus.

Knapp dahinter liegt das Hamburger Büro Bothe, Richter, Teherani (BRT), es bekam 25,5Prozent Zustimmung. "Dieser Abstand kann auch zufallsbedingt sein, es gibt statistisch gesehen keine verlässliche Aussage, wer Sieger ist", erläuterte Karsten Polthier, Geschäftsführer von Innofact, das Ergebnis. Das Institut hatte die Meinungsumfrage im Informationszelt geführt und gestern das Ergebnis präsentiert. Fast eben so viele waren unentschlossen: 23,6Prozent konnten oder wollten sich nicht eindeutig entscheiden.

Die Ratsfraktionen, die das Votum in ihre Überlegungen einbeziehen wollen, werden es schwer haben. Denn die Entwürfe haben einen unterschiedlichen Charakter: HPP sieht eine schnörkellose, gerade Fassade vor, die mit Steinen die Fenster klar abtrennen. Der Durchgang vom Schadowplatz ist gerade, verengt sich etwas zum Park hin. Dagegen sind die beiden Gebäude von BRT abgerundet, die Fassadenelemente aus Stein, Glas und Stahl sind so angeordnet, dass sie je nach Standort des Betrachters anders wirken. Der Durchgang zum Hofgarten ist überdacht und in der Mitte am engsten, so dass er sich zu beiden Seiten hin öffnet.

Die Spitze des Bankhauses Burkhardt, das in die Gebäude einziehen will und den Wettbewerb auch finanziert hat, ist zufrieden. "Der Wettbewerb war ein herausforderndes Unterfangen, es ist toll, was dabei herausgekommen ist", sagte Vorstandssprecher Andreas Schmitz. Bei der Bewertung werde die Meinung der Bürger beachtet, denn die Bank sei ein angestammtes Düsseldorfer Unternehmen.

Es wird in Gestaltungsfragen auch der Ansprechpartner der Fraktionen sein. "Die Verwaltung selbst ist für das Äußere nicht zuständig, sie muss den Bebauungsplan als Grundlage erstellen", erklärte OB Joachim Erwin. Allerdings wird sie die Ergebnisse der Befragung aufbereiten und wahrscheinlich noch im August dem Planungsausschuss zur Verfügung stellen, so Planungsdezernent Gregor Bonin. Dazu gehört mehr als das bloße Ergebnis, weil auch eine Reihe anderer Bewertungen abgefragt wurden.

Einige Ergebnisse: 88 Prozent wünschen eine direkte grüne Verbindung von der Kö zum Hofgarten, 79 Prozent wollen den Verkehr unter die Erde legen. Eine Durchsicht vom Schadowplatz zum Hofgarten halten 87Prozent für nötig. Überdachte Arkaden für Geschäfte wünschen sich 79 Prozent. Die Befürworter einer Gestaltung vorwiegend aus Glas waren mit 27Prozent in der Minderheit.

(RP)
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