Düsseldorf Kö-Bogen: Täglich bringen Lkw die Ware

Düsseldorf · 15 000 Quadratmeter Verkaufsfläche müssen bis zur Eröffnung gefüllt werden. Eine logistische Herausforderung.

 Täglich kommen Tausende Kleidungsstücke per Lkw an und werden dann auf die Verkaufsetagen gefahren, einsortiert und inszeniert.

Täglich kommen Tausende Kleidungsstücke per Lkw an und werden dann auf die Verkaufsetagen gefahren, einsortiert und inszeniert.

Foto: Breuninger

Das Innenleben im Kö-Bogen Haus Hofgarten ist noch ein wohlgehütetes Geheimnis und wird erst nächste Woche gelüftet. Wer derzeit an dem wellenförmigen Libeskind-Gebäude mit den begrünten Einschnitten (Cuts genannt) vorbeiflaniert, ahnt nichts von dem Labyrinth, das sich darunter verbirgt. Dort, wo die Tunnel sich öffnen, fahren seit drei Wochen täglich allein sieben Lastwagen mit der Aufschrift Breuninger ein und aus. Aus einem 3000 Quadratmeter großen, angemieteten Lager vor den Toren der Stadt bringen sie die aus dem Zentrallager im schwäbischen Sindelfingen angelieferte Ware für die Herbst- und Winter-Saison in das neue Warenhaus an die Kö.

Das heißt — so Christian Witt, Unternehmenssprecher des Stuttgarter Fashion & Lifestyle Department Stores — 10 000 Teile (Jacken, Mäntel, Hosen, Kleider, Parfüms, Lippenstifte, Lingerie, Taschen und Schuhe) werden täglich auf Untergeschoss-Niveau an die Rampe gebracht. Von dort fahren die genau nach Plan eingeräumten Gitterwagen voller Kartons oder folienverpackter Hängeware zu ihrem Bestimmungsort auf die Fläche in eines der Stockwerke.

Dorthin, wo sich in Kürze Marken wie Adidas, Burberry, Marc Jacobs, Tod's, Etro, Brunello Cuccinelli, Marc O' Polo oder Boss auf der neuen Bühne für die internationalen Trends präsentieren: High-Fashion, Young-Fashion, Casual-Wear für Damen und Herren, Beauty-Produkte, luxuriöse Düfte kleiner Manufakturen, Accessoires aller Art und Modeschmuck auf vier Etagen. Einige der Luxuslabels wird es nur in Düsseldorf geben, versichert der Hauptmieter des Kö-Bogens. Gigantische 15 000 Quadratmeter Verkaufsfläche müssen bis zur Eröffnung des vom Brandanschlag verschonten Kö-Bogen-Gebäudes am 17. Oktober nach und nach gefüllt und effektvoll inszeniert sein — und das während der Innenausbau noch auf vollen Touren läuft. Haustechniker und Ladenbauer, Stylisten und Dekorateure arbeiten parallel. "Logistisch ist das für uns die bislang größte Herausforderung, jeder Handgriff muss genau koordiniert sein", sagt Witt. Damit alles wie am Schnürchen läuft, sind täglich zwischen 50 und 150 Breuninger-Mitarbeiter im Einsatz.

Mehr als 70 Prozent der Ware ist bereits im neuen Prestigeobjekt des Warenhaus-Konzerns an Ort und Stelle. Allein 25 000 Paar Schuhe, Pumps, Ballerinas, Edel-Sneaker, Glamour-High-Heels und Stiefel im Goldrausch werden in einem 1000 Quadratmeter großen Schuhparadies ins rechte Licht gerückt. Denn schließlich soll die größte Schuhabteilung in ganz Nordrhein-Westfalen mit exklusiven Kooperationen und limitierten Designerstücken eine der Haupt-Shopping-Attraktionen des Luxuskaufhauses werden.

Überhaupt sind die Schwaben hier am Rhein mit dem Anspruch angetreten, eine maßgeschneiderte Fashionwelt zu schaffen, die für Düsseldorf und weit darüber hinaus einzigartig sein soll.

Mit mindestens 350 Mitarbeitern geht Geschäftsführer Andreas Rebbelmund (45) an den Start. In den Eröffnungswochen werden Spezialisten aus allen Häusern von Leipzig bis Freiburg auf der Kö mit anpacken.

Auch von Sylt reist Unterstützung an: Das Kultrestaurant "Sansibar" und Breuninger eröffnen im 1. Stock des Kö-Bogens ein Restaurant mit Blick über die Landskrone und den Hofgarten. Noch ist das 400 Quadratmeter große Lokal mit Lounge-Bereich und Bar nicht komplett eingerichtet. Aber am 17. Oktober wird Sansibar-Chef Herbert Seckler mit 200 geladenen Gästen seine erste Filiale auf dem Festland feiern. Auf der Karte wird man Sylter Klassiker wie gebratene Gambas in Melasse-Sauce und Currywurst finden, aber auch regionale und schwäbische Gerichte wie Maultaschen und Spätzle.

(RP)
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