Düsseldorf Kö-Bogen I ist zur Hälfte fertig
Düsseldorf · Zweieinhalb Jahre nach Start der Bauarbeiten ist bei den Libeskind-Häusern, die im ersten Bauabschnitt des Projekts Kö-Bogen entstehen, der Rohbau für die vier Untergeschosse und den Tunnel fast abgeschlossen. Ab Februar wachsen die Gebäude in die Höhe, ab September beginnt der Fassadenbau.
Monatelang konnten Interessierte verfolgen, wie in der riesigen Baugrube auf dem früheren Jan-Wellem-Platz nach und nach die Untergeschosse der Libeskind-Bauten errichtet wurden. In wenigen Wochen, etwa ab Februar, werden die Gebäude auch oberirdisch sichtbar. "Ab September werden die ersten Fassaden-Teile montiert", sagt Stefan Mühling, Chef des Projektentwicklers "Die Developer". Wie beim Vodafone Campus soll auch beim ersten Abschnitt des Kö-Bogens die Fassade zeitgleich mit dem Rohbau wachsen. Die Eröffnung ist für Herbst nächsten Jahres geplant.
Mieter Fest steht seit einigen Monaten, dass in das östliche der beiden Gebäude, in Nachbarschaft zum Dreischeibenhaus, Breuninger mit einem gehobenen Kaufhaus einzieht. Es wird 15 000 Quadratmeter Verkaufsfläche und damit fast alle Etagen belegen. In das andere, der Königsallee zugewandte Gebäude, sollen etwa elf Mieteinheiten einziehen. Für Einzelhandel ist dort eine Verkaufsfläche von 4000 Quadratmetern vorgesehen. Ob ein Apple Store einzieht, will Mühling weder bestätigen noch dementieren, sagt nur: "Wir verhandeln gerne mit Fruchthändlern." (Apple heißt auf Englisch Apfel.)
Tunnel Von Norden kommend wird der Autoverkehr sowohl in Richtung Heine-Allee und in die Tiefgarage fahren können. Dieselben Ziele sind von Osten über einen Tunnel-Ast erreichbar. Für den Anlieferverkehr ist unterirdisch eine eigene Zufahrt vorgesehen. "Dort können sogar 40-Tonner einfahren", sagt Projektleiter Ulrich Hartert. Zudem können die Laster unter den Bauten durchfahren und müssen nicht rückwärts rangieren. Tiefgarage Insgesamt entstehen in den untersten drei Geschossen 630 Parkplätze, davon 220 für Dauerparker. Der Säulenabstand von 16,20 Metern ermöglicht nicht nur "besondere Einzelhandelskonzepte" in den oberen Etagen, wie Mühling betont, sondern erleichtere auch das Einparken. Ein Betreiber für die Tiefgarage steht noch nicht fest, die Verhandlungen laufen.
Klima Die Gebäude werden mit Grundwasser, das über so genannte Schluck- und Saugbrunnen transportiert wird, mit Wärme und Kälte versorgt. 500 000 Kilowattstunden pro Jahr sollen fließen, das entspricht etwa dem Verbrauch von 50 Einfamilienhäusern. Der Grundwasserspiegel werde dadurch nicht beeinflusst, da das Wasser ausschließlich aus einem abgetrennten Speicher versorgt wird, so Hartert. Der Energieverbrauch der Gebäude wird damit um 25 Prozent gesenkt. Am tiefsten Punkt des Gebäudes ist eine Technikanlage geplant, die pro Stunde 600 000 Kubikmeter Frischluft durch die Bauten pumpt.