Entscheidung gefallen Kö-Bogen 2: Grüner Boulevard

Düsseldorf · Das Köln-Düsseldorfer Team ist Sieger im Wettbewerb um die Gestaltung der Innenstadt gewonnen: Einstimmig kürte die Jury den Entwurf, der eine Flaniermeile nach spanischer Art und ein Hochhaus auf der Tuchtinsel vorsieht.

Vorschau: Das wird der Kö-Bogen (2. Bauabschnitt)
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Vorschau 2009: So könnte der Kö-Bogen aussehen (2. Bauabschnitt)

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Eine 300 bis 400 Meter lange Platanen-Allee vom Hofgarten-Brunnen "Jröner Jong” bis auf die Höhe der Johanneskirche mit Cefé-Pavillons an beiden Enden, ein neuer Platz, vorerst "Berliner Platz” genannt, auf der Kreuzung Schadowstraße/Berliner Allee, ein Hochhaus auf der Tuchtinsel, fünf neue Baufelder und viel Grün ­ so soll der Bereich, in dem heute noch der Tausendfüßler verläuft aussehen, wenn die Hochstraße abgerissen ist.

Einmütig und sehr schnell hat sich das Preisgericht im Gestaltungs-Wettbewerb um den zweiten Bauabschitt des Kö-Bogens gestern auf den Entwurf des Kölner Architekten Juan Pablo Molestina (53) und des Düsseldorfer Landschaftsarchitekten Thomas Fenner (41).

"Ein toller Entwurf”, schwärmte OB Dirk Elbers, ebenso wie Planungsdezernent Gregor Bonin Mitglied der Jury. "Der Park wird in die Stadt gezogen, das steigert enorm die Lebensqualität.” SPD-Fraktionschef Günter Wurm war von den Café-Pavillions angetan. Der im Norden soll "Fenster zum Hofgarten” heißen, der südliche "Johannes-Pavillon”.

"Ich finde am besten, dass mit diesem Entwurf Wohnen in die Stadt geholt wird”, sagte FDP-Fraktionschefin Marie-Agnes Strack-Zimmermann. Denn das Hochhaus (40 Meter hoch, niedriger als die Johanneskirche) und der Gebäuderiegel (27 Meter) auf der Tuchtinsel, aber auch die drei bis vier Neubauten am Gustaf-Gründgens-Platz (21 bis 23 Meter) sind für Wohnen vorgesehen. Ein weiteres, 22 Meter hohes, L-förmiges Gebäude soll auf dem Gelände der IHK entstehen.

Der Frankfurter Stadtplaner Albert Speer, Sprecher des Preisgerichts, zählte auf, weshalb der Entwurf des Köln-Düsseldorfer Teams "eindeutig die beste Lösung ist und städtebaulich die größten Chancen birgt”: Konsequenz der öffentlichen Räume, Ergänzung der Innenstadt, Freistellen der drei Solitäre Dreischeibenhaus, Schauspielhaus und Libeskind-Bauten auf dem Jan-Wellem-Platz. Einer der Hauptpunkte sei jedoch die stadträumliche Verbindung zwischen Hofgarten und Johanneskirche. Nacharbeiten muss das Team jedoch auch: der geplante Neubau vor dem Dreischeibenhaus muss deutlich reduziert werden oder entfällt ganz.

"Uns war auch die historische Blickachse von der Klosterstraße zu den Schadow Arkaden wichtig”, so Molestina, der auch Professor an der Peter-Behrens-School-of-Architecture an der Düsseldorfer FH ist. Thomas Fenner, Landschaftsarchitekt in einem Büro mit langer Tradition (federführend bei der Bundesgartenschau in Düsseldorf 1987), sind vor allem die neu entstehenden Plätze wichtig : "Wir reparieren an dieser Stelle die Stadt.”

(RP)
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