Geschäftsmann betäubt und ausgeraubt K.o.-Tropfen-Trio: Erste Haftstrafe verhängt

Düsseldorf · Für einen Raub mit K.o.-Tropfen wurde ein Abiturient (23) am Montag vom Landgericht zu drei Jahren, zwei Monaten Haft verurteilt.

Er gab zu, mit seinem Cousin (19) und dessen Freundin (16) im Internet eines "Falle" installiert, einen Geschäftsmann aus Düsseltal geködert, dann mit K.o.-Tropfen ausgeschaltet und seine Wohnung leergeräumt zu haben. Die Prozesse gegen die zwei jugendlichen Mittäter stehen noch aus.

Morgens um sechs Uhr war die Welt für das Opfer gar nicht in Ordnung gewesen. Völlig unterkühlt und mit Übelkeit kam der Geschäftsmann (42) nach einer Nacht zu sich, die er bewusstlos bei vier Grad Celsius in Hemd und Anzughose auf der Dachterrasse seiner Wohnung zugebracht hatte. Am Abend zuvor war seine neue Internet-Bekanntschaft "Laura" erstmals bei ihm zu Gast gewesen, hatte sich von ihm bekochen lassen. Doch dann war ihm nach dem zweiten Schluck seines Drinks schwindelig geworden — "und ich habe vom Abend nicht mehr viel mitbekommen", sagte er gestern als Zeuge. Was der Mann nicht ahnte: Von Anfang an war er als Opfer eines abgekarteten Coups von "Laura" und zwei Männern gezielt außer Gefecht gesetzt worden.

Planmäßig hatte die in Wahrheit 16-jährige Schülerin, die Chiara heißt und aus Dortmund kommt, K.o.-Tropfen in sein Glas geschüttet, hatte dann mit ihrem Freund (19) und dessen jetzt angeklagtem Cousin die Wohnung des betäubten Opfers ausgeräumt. Schmuck, Geld, Elektronik und Bankkarten für 15 000 Euro ließ das Trio mitgehen. Der Angeklagte: "Mir war das eigentlich zu riskant. Ich fuhr meinen Cousin und seine Freundin nur nach Düsseldorf. Doch als die Frau dann aus der Wohnung herunterkam und grünes Licht gab, bin ich im Eifer des Gefechts doch mit nach oben gegangen." Ausgeheckt, geplant und ausgeführt habe den Coup der 19-Jährige.

Doch der sagte dazu gestern kein Wort, auch "Laura" wollte vor ihrem eigenen Prozess nichts sagen. Den Richtern reichte aber das Geständnis des Angeklagten, um ihn für 38 Monate in Haft zu schicken.

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