Düsseldorf Knittkuhl soll ein eigener Stadtteil werden

Düsseldorf · Bezirksvertretung beantragt beim Rat die Trennung des Stadtteils von Hubbelrath. Sie folgt dem Wunsch von Bürgern.

Auf den Schildern ist Knittkuhl als eigener Ortsteil ausgeschildert, die Siedlung hat ein eigenes, wenn auch kleines Zentrum, Schule und Kirchen führen Knittkuhl in ihrem Namen. Alles Anzeichen, dass die Bewohner der Siedlung Knittkuhl sich als eigenständig und nicht als Teil von Hubbelrath sehen, wie es die offizielle Einteilung in Stadtteile vorsieht. Diesem Gefühl will jetzt die Bezirksvertretung 7 die Wirklichkeit anpassen. Sie beantragte auf Initiative von CDU und FDP beim Rat, die Siedlung Knittkuhl von Hubbelrath zu trennen und zum 50. Stadtteil von Düsseldorf zu machen.

Zwischen den beiden Ortsteilen liegen etwa vier Kilometer meist Ackerland oder dünn besiedelte Flächen. Bezirksvorsteher Hanno Bremer: "Es ändert sich politisch praktisch nichts. Es geht im Kern um eine emotionale Angelegenheit der Knittkuhler." Sie würden sich stark mit ihrem Heimatort identifizierten. Das bestätigt auch Christian Klöhn, Vorsitzender des SSV Knittkuhl: "Seit Jahrzehnten setzen sich die Knittkuhler für ihren Ort ein und verschönern ihn." Dieses Engagement würde durch die Erhebung zum Stadtteil anerkannt.

Die SPD befürchtete in der Sitzung, dass die Politiker über die Köpfe der Bürger hinweg eine neue Struktur schaffen könnten. "Eine Befragung der Bewohner von Hubbelrath und Knittkuhl ist nötig", sagte SPD-Fraktionssprecher Karsten Kunert. So könnte bei der Kommunalwahl im Mai 2014 den Bewohnern der Ortsteile ein zusätzlicher Stimmzettel geschickt werden, mit dem sie sich für oder gegen die Trennung aussprechen könnten. Kunert sieht die Gefahr, dass Knittkuhl ein Präzedenzfall sein könnte und sich andere Ortsteile Düsseldorfs ebenfalls zu einem eigenständigen Stadtteil machen wollten.

"Eine solche Befragung verursacht unnötige Kosten", sagte Bremer. Eine neue Gliederung im Stadtbezirk 7 mit dem zusätzlichen Stadtteil Knittkuhl sei weitgehend kostenneutral, weil keine neuen Schilder aufgestellt und keine Strukturen geändert werden müssten. Zudem entspreche die Aufteilung den alten Strukturen vor der Eingemeindung des Amtes Hubbelrath im Jahr 1975.

Am Ende stimmten CDU und FDP für den Antrag, die übrigen Mitglieder der Bezirksvertretung enthielten sich. Jetzt muss der Stadtrat entscheiden.

(RP)
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