Ärger um Bekleidungsgeschäft am Wehrhahn Knatsch im Penner-Palast

Der Stein des Anstoßes ist drei Mal zwei Meter groß und hängt über der Ladenpforte des Bekleidungsgeschäftes am Wehrhahn. "Penner-Palast” nennt der Iraner Mohammad Vahabzadeh sein Geschäft und kann die Unruhe nicht verstehen, die das provozierende Schild bei seiner Vermieterin ausgelöst hat.

 Inhaber Mohammad Vahabzaden , hat Ärger mit dem Ladennamen.

Inhaber Mohammad Vahabzaden , hat Ärger mit dem Ladennamen.

Foto: RP, Bußkamp

Am 1. April hatte der Perser seine Adresse für gute Hemden und Krawatten eröffnet. "Ich habe lange überlegt, wie ich mein Geschäft nennen könnte und dachte dann an Menschen, die länger schlafen und später zum shoppen kommen”, erzählt Vahabzadeh. Kurzum nannte er den Laden im Erdgeschoss vor zwei Monaten einfach Penner-Palast. Dafür hat seine Vermieterin kein Verständnis. Sie beauftragte ihren Anwalt, auf Paragraf 19 des Mietvertrages zu verweisen, der eine Absprache über Werbeschilder verlangt. Der Name Penner-Palast sei "in hohem Maße geeignet, die Interessen und die Integrität der Vermieterin sowie der übrigen Mieter zu beeinträchtigen.”

Ein erstes Ultimatum ließ der 61-Jährige verstreichen, jetzt soll am 15.Januar das Schild endgültig ab. "Das werde ich nicht tun”, sagt Vahabzadeh.

Ein außergewöhnlicher Typ war der Perser schon immer. Im Iran war der gelernte Sportlehrer auch ein bekannter Drehbuchschreiber und Schauspieler. 1972 kam er für drei Monate nach Deutschland, weil er sich als Tischtennis-Nationalspieler beim Bundesligisten PSV Borussia Düsseldorf beworben hatte. Vahabzadeh wurde 1974 Deutscher Meister. Er eröffnet nach seiner Sportkarriere ein Teppichgeschäft an der Immermannstraße. Später wurden daraus mehrere Geschäfte in Düsseldorf und Aachen. Ende der 70er Jahre knüpfte er Kontakte nach Hollywood und sollte mit Marlon Brando und Elke Sommer in einem Film mitspielen. Es wurde nichts draus.

Heute betreibt er nur noch das Geschäft am Wehrhahn ­ und möchte mit dem Aufsehen erregenden Namen Kunden locken. Das kann Axel Krönig nicht nachvollziehen. "Ich weiß gar nicht, wie er mit dem Namen Penner-Palast positiv werben will”, fragt sich der Anwalt der Vermieterin. Noch sind beide Parteien im freundlichen Gespräch über eine Lösung. Doch der Klageweg mit richterlichem Urteil zum "Runter mit dem Schild” ist nicht ausgeschlossen. "Sollte mich meine Mandantin dazu ermächtigen, müssten wir vor Gericht gehen.”

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