Neue strategische Partner Kliniken attraktiver machen

Düsseldorf · Stadt und Sana haben genaue Vorstellungen davon, wie die Häuser rentabler werden: Ausbau der Abteilungen, mehr ambulante Versorgung, weniger Betten. Die Pläne für den Neubau in Gerresheim tragen dem Rechnung.

 Strahlende Gesichter bei den Vertretern der neuen strategischen Partner Sana und Stadt Düsseldorf: der Vorsitzende der Sana-Geschäftsührung, Reinhard Schwarz und Stadtkämmerer Helmut Rattenhuber.

Strahlende Gesichter bei den Vertretern der neuen strategischen Partner Sana und Stadt Düsseldorf: der Vorsitzende der Sana-Geschäftsührung, Reinhard Schwarz und Stadtkämmerer Helmut Rattenhuber.

Foto: RP/Gabriel

Die neuen strategischen Partner der Kliniken Gerresheim und Benrath — die Stadt Düsseldorf und der Münchner Klinikbetreiber Sana — sind gestern erstmals gemeinsam vor die Öffentlichkeit getreten. Beide betonten nochmals, es werde in den kommenden fünf Jahren keinen Personalabbau und keine Schließungen von Abteilungen geben. Nur so könnten die Krankenhäuser und Seniorenzentren überleben. Stadtkämmerer Helmut Rattenhuber betonte zudem: "Wir haben uns den Partner nicht danach ausgesucht, wer am meisten zahlt, sondern einen, der zu Investitionen bereit ist. Und: Wir haben die Kliniken nicht verkauft, sondern uns einen Profi gesucht, mit dem sie gute Chancen im Wettbewerb haben." Horst Imdahl, Geschäftsführer der Kliniken, betonte, dass die Häuser nach dem Wegfall der Pensionslasten — diese, in Höhe von 17 Millionen Euro, trägt künftig die Stadt — "sehr, sehr gut gestellt" seien.

Neue Abteilungen

In den Wettbewerb will Sana vor allem mit Umstrukturierung und Ausbau des bestehenden Angebotes einsteigen. "Wir werden unsere Leistungen erweitern", kündigte Reinhard Schwarz, Vorsitzender der Sana-Geschäftsführung an. Das heißt etwa, dass medizinische Zentren für Gefäße, Bauch, Brust oder Krebs eingerichtet und ausgebaut werden, in denen Patienten interdisziplinär behandelt werden. Auch wird über Abteilungen für Altersheilkunde (Geriatrie) und Medizin für unheilbar kranke Menschen (Palliativmedizin) nachgedacht.

Ferner wird der ambulante Bereich ausgebaut. "Wir wollen enger mit niedergelassenen Ärzten zusammenarbeiten", sagte Hans-Joachim Ehrhardt, Sana-Generalbevollmächtigter für NRW. Der ambulante Bereich wird für Krankenhäuser immer wichtiger, und auch die Verweildauer der Patienten wird insgesamt kürzer. 7,8 Tage bleiben sie im Krankenhaus, in den 1990er Jahren waren es 14. Der Trend geht — auch in Benrath und Gerresheim — abwärts; in den USA liegt die Verweildauer sogar bei nur 3,9 Tagen.

Erste Skizzen für den Neubau des Krankenhauses Gerresheim liegen vor. Statt 347 Betten wie heute wird es nur noch 240 haben. "Wir tragen dem Rechnung, dass ein Drittel der Betten leer bleibt", sagte Ehrhardt. "Wir werden im Neubau dennoch mehr Patienten versorgen als jetzt — wegen kürzerer Verweildauer und mehr ambulanter Versorgung."

Der Neubau soll zwischen zwei fünf- bis sechsstöckigen Bettenhäusern einen zwei- bis dreigeschossigen Funktionstrakt haben, in dem u.a. Operationssäle und Ambulanzen untergebracht sind. Ob er vor oder hinter dem jetzigen Krankenhaus gebaut wird, ist noch unklar. "Ich sehe den Standort hinter dem Gebäude als wahrscheinlicher an", so Imdahl. Nach Fertigstellung würde der Altbau abgerissen und an seiner statt das neue Seniorenzentrum errichtet.

(RP)
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