Umweltschutz So wollen Düsseldorfer Unternehmen nachhaltiger werden

Düsseldorfer · Nachhaltigkeit wird für Unternehmen immer wichtiger. So vermeiden viele Düsseldorfer Firmen Plastikmüll in ihren Kantinen oder fördern öffentliche Verkehrsmittel. Der Antrieb für das Engagement ist jedoch nicht nur ein gesteigertes Umweltbewusstsein. Es geht auch um Imagepflege und Politik.

Vor einiger Zeit hat Vodafone mit einer Kampagne auf seinem Unternehmenscampus auf die Umweltverschmutzung durch Plastikmüll aufmerksam gemacht.

Vor einiger Zeit hat Vodafone mit einer Kampagne auf seinem Unternehmenscampus auf die Umweltverschmutzung durch Plastikmüll aufmerksam gemacht.

Foto: Vodafone/Blendfabrik/Jens Howorka / Blendfabrik

Ob Plastiktüten beim Einkaufen oder Einwegbecher im Café – ein großer Teil von Verpackungsmüll lässt sich vermeiden. Das gilt auch für Unternehmen. So legen immer mehr Düsseldorfer Firmen im Betriebsalltag Wert auf eine Reduktion von unnötigen Abfällen. Der Antrieb für das Engagement ist jedoch nicht nur ein geschärftes Umweltbewusstsein, sondern auch Imagepflege und ein drohendes Verbot durch die EU.

Ein großes Einsparungspotential ergibt sich in den Cafeterien und Kantinen, wo häufig Einwegbecher oder Plastikgeschirr zum Einsatz kommen. Um die dadurch entstehenden Müllberge zu reduzieren, setzen die Unternehmen auf unterschiedliche Strategien. So zahlen Mitarbeiter der Ergo beispielsweise Aufschläge für die Nutzung von Einwegbechern. Auch bei der Metro gibt es Zuschläge für Einwegprodukte, deren Erlöse zu Teilen an Umweltprojekte gespendet werden. Ziel ist jedoch eine vollständige Abkehr von Einwegprodukten. „Der beste Ausweg aus dem Einweg-Dilemma ist die Verwendung von Mehrweglösungen“, sagt Sprecherin Anne Linnenbrügger. So wurde in dem Unternehmen ein System aus Pfandbechern eingeführt und Lunchboxen an die Mitarbeiter verteilt, die nach Reinigung wiederverwendet werden können. Auch bei Henkel setzt man auf ein ähnliches Mehrwegsystem. Wo doch noch Einwegverpackungen benutzt werden, kommen immer häufiger Alternativen zu Plastik zum Einsatz, wie Vodafone zeigt: Dort setzt man mittlerweile auf wiederverwertbare Materialien wie Bambus oder Holz.

Die Wirkungen dieser kleinen Maßnahmen sind nach Angaben der Firmen beachtlich. Bei Vodafone könnten so bis zu 15 Tonnen an Plastikmüll pro Jahr eingespart werden. Aber nicht nur Müll, sondern auch schädliche Emissionen könnten auf diesem Weg vermieden werden. „Durch den Verzicht auf Einwegbecher haben die Mitarbeiter 8,6 Tonnen CO2 vermieden“, sagt Thomas Feldmann von Ergo.

Viele Unternehmen engagieren sich auch abseits der firmeneigenen Essensausgabe, beispielsweise im Bereich der Mobilität: So können Beschäftigte der Ergo an unternehmenseigenen Zapfsäulen ihre – wenn vorhanden – Elektroautos aufladen oder erhalten bei einer Nutzung von öffentlichen Verkehrsmitteln auf ihrem Weg zur Arbeit einen Zuschuss. Ähnlich sieht es bei der Metro aus, wo neben dem ÖPNV auch die Organisation von Fahrgemeinschaften unterstützt wird.

Begleitet werden diese Maßnahmen durch interne Kommunikationskampagnen. So organisiert die Metro jedes Jahr einen Nachhaltigkeitstag, an dem die Mitarbeiter für Umweltschutz und entsprechendes Engagement begeistert werden sollen. Zudem werden sämtliche Maßnahmen ganzjährig unter dem Slogan #METROPlasticFighters begleitet. Auch bei der Ergo gibt es Informationsveranstaltungen wie eine interne Messe, bei der die Beschäftigten Möglichkeiten für ein umweltfreundlicheres Arbeiten kennenlernen sollen.

Mit dem Engagement folgen die Unternehmen dem gesellschaftlichen Trend zu mehr Nachhaltigkeit. Gleichzeitig geht es auch darum, einem bevorstehenden EU-Verbot von Einwegmaterialien zuvorzukommen. Von Umweltschützern wie Greenpeace wird das Engagement allgemein positiv gesehen. Kritisiert wird aber, dass es dagegen in puncto Produktion und Verpackung der eigenen Güter häufig noch Nachholbedarf gebe. Stichwort unnötige Plastikverpackungen. Doch auch dort steht Nachhaltigkeit immer mehr im Vordergrund, wie Henkel zeigt. So will der Chemie-Konzern bis 2025 sämtliche Verpackungen recycelbar oder kompostierbar machen.

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