Prozess vor dem Amtsgericht Düsseldorf Camaro-Fahrer konnte Kennzeichen wegklappen – saftige Geldstrafe

Düsseldorf · Bei einer Kontrolle fiel einem der Beamten ein weißer Chevrolet Camaro ohne vorderes Kennzeichen auf. Als die Polizisten den Wagen anhielten, hatte der Wagen plötzlich ein Kennzeichen. Dafür gab es jetzt die Quittung vor Gericht.

 Das Kennzeichen konnte der Fahrer mithilfe der Vorrichtung unter die vordere Stoßstange klappen. Beim Blitzen wäre das Kennzeichen nicht lesbar.

Das Kennzeichen konnte der Fahrer mithilfe der Vorrichtung unter die vordere Stoßstange klappen. Beim Blitzen wäre das Kennzeichen nicht lesbar.

Foto: Polizei Pressestelle Düsseldorf

Als überzeugter Auto-Tuner muss man halt auch Opfer bringen – und notfalls das Front-Nummernschild wegklappen, damit der Sportwagen-Motor mehr Luft bekommt.

Das wollte ein 29-jähriger Camaro-Fahrer jetzt dem Amtsgericht erklären. Bei einer Polizeikontrolle gegen unerlaubtes Tuning im Oktober 2018 war der Mann aus Meerbusch aufgefallen, weil an seinem weißen Chevrolet das vordere Nummernschild fehlte. Als die Beamten ihn stoppten und nochmal genau hin guckten, war das Kennzeichen aber plötzlich  da. Diese Spielerei, die wie ein Trick aus einem James-Bond-Film wirkt, kostet den Camaro-Fahrer jetzt 3500 Euro Strafe. Dagegen hatte er zunächst Protest eingelegt, seinen ungewöhnlichen Fall damit auf den Tisch einer Amtsrichterin gebracht. Doch kurz vorm Prozess zog der 29-Jährige den Einspruch zurück, akzeptierte die 3500 Euro.

Die Strafe hätte laut §22 des Straßenverkehrsgesetzes sogar noch höher ausfallen können. Bis zu ein Jahr Haft kann bei Kennzeichenmissbrauch fällig werden, wenn ein Fahrzeugführer das amtliche Kennzeichen an seinem Gefährt „verändert, beseitigt, verdeckt oder sonst in seiner Erkennbarkeit beeinträchtigt“, so der Gesetzestext. Hier waren Polizisten nach einer gezielten Kontrollaktion in der Düsseldorfer Tuning-Szene gerade auf dem Rückweg, als sie am Südring gegen 22.30 Uhr den Camaro ohne Front-Kennzeichen bemerkten. Des Rätsels Lösung: Via Elektromotor ließ sich per Fernbedienung das Nummernschild einklappen.

Er fahre Rennen und ohne Front-Kennzeichen werde der Motor halt besser gekühlt, teilte der 29-Jährige später mit. Das fand er aber wohl selbst nicht überzeugend genug – und hat die 3500 Euro Strafe nun doch akzeptiert.

(wuk)
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