Tageseltern als Alternative Kita-Plätze für Kleinkinder knapp

Düsseldorf · Knapp 90 Prozent der Düsseldorfer Kinder zwischen drei und sechs Jahren gehen in einen Kindergarten. In einigen Stadtteilen ist es jedoch schwer, für Kleinkinder einen Krippenplatz zu finden. Tageseltern sind die Alternative.

Tageseltern als Alternative: Kita-Plätze für Kleinkinder knapp
Foto: Stad Düsseldorf/ Foto: DPA/ Grafik: Dittert

Wer für seinen Nachwuchs eine Kindertagesstätte sucht, hat in Düsseldorf eine große Auswahl: Ende des Jahres 2009 gab es in der Stadt 310 Kindertagesstätten. Die meisten davon, nämlich 204, werden von freien Trägern geführt: Dazu gehören vor allem die Katholische und Evangelische Kirche, aber auch Elterninitiativen und Vereine. Die Stadt verwaltet 106 solcher Einrichtungen. Zudem existieren 36 private Tagesstätten.

Krippen- und Kindergartenplätze

Laut Statistik standen im Kindergartenjahr 2009/2010 insgesamt 21 162 Plätze zur Verfügung — der Großteil für Kinder über drei Jahre. Für unter Dreijährige waren es nur 4343 Plätze. In einigen Stadtteilen standen Eltern, die ihre Kleinkinder nicht zu Hause betreuen, deshalb vor einem Problem: So gab es in Himmelgeist und Itter für unter Dreijährige keinen einzigen Betreuungsplatz in einer geförderten Tagesstätte. Gute Chancen auf einen Krippenplatz bot die Altstadt: Dort hätte es für gut die Hälfte der Kleinkinder einen Platz gegeben.

Betreuungsquote

Von den drei- bis sechsjährigen Düsseldorfer Kindern gingen 89,5 Prozent in eine Kindertagesstätte. Die Vierjährigen sind dabei die stärkste Gruppe. In Stadtteilen wie Hellerhof, Urdenbach und Kalkum besuchen besonders viele Kleinkinder eine Kita — ganz im Gegensatz zu Ober- und Niederkassel, der Altstadt oder auch Lohausen. Punkten kann Lohausen hingegen mit seiner Betreuungsquote bei den Drei- bis Sechsjährigen — 95 Prozent von ihnen sind dort in einer Kita, ebenso wie 26 anderen Stadtteilen. In der Carlstadt sind es nur 55,8 Prozent.

Tagesmütter- und väter

Auch wenn es sich statistisch nicht niederschlägt: Tageseltern sind wichtig. Sie betreuten im Jahr 2009 1189 Kinder, mehr als zwei Drittel davon war unter drei Jahren alt. Die Tagesmütter und -väter können individueller auf die Kinder eingehen und sind auch zeitlich flexibler: Mehr als ein Viertel von ihnen behielt die Kinder auch zu Zeiten, in denen die Kindertagesstätte längst geschlossen hatte.

Ganztagsangebote

Gut drei Viertel der Kindertagesstätten betreut Kinder über die Mittagszeit hinaus. Im bundesweiten Vergleich liegt Düsseldorf damit weit vorn: Zum 1. Mai 2009 waren über 60 Prozent der Kinder zwischen drei und fünf Jahren ganztägig im Kindergarten. In ganz Deutschland war es gerade einmal die Hälfte. Etwa 86 Prozent der Kinder unter drei Jahren sind für 45 Stunden pro Woche in der Kita, bei den älteren sind es 67,7 Prozent. Die Einrichtungen richten sich durch ein flexibles Zeitkonto oft nach dem Terminkalender der Eltern und betreuen auch Kinder länger, die nicht für 45 Wochenstunden angemeldet sind.

Soziale Situation der Eltern

Die Schere klafft enorm: 40 Prozent der Eltern, deren Kinder städtische Kita besuchen, zählen zur untersten Einkommensstufe, 20 Prozent zur höchsten. Der Anteil der Kinder, deren Eltern besser verdienen, ist besonders bei den unter Dreijährigen hoch. Für Kinder unter drei Jahren und Schüler sind die Gebühren nach dem Einkommen der Eltern gestaffelt. Verdienen sie weniger als 24 542 Euro jährlich, zahlen sie keine Beiträge. Kinder ab drei Jahren besuchen die Kindertagesstätten bis zum Schuleintritt beitragsfrei.

Migrationshintergrund

Für etwa ein Drittel der Kinder ist Deutsch nicht die Muttersprache. In Lierenfeld, Hassels, Reisholz, Flingern-Süd und Oberbilk liegt der Anteil der Kinder mit Migrationshintergrund weit über 50 Prozent. In Himmelgeist und Itter lag die Quote bei null.

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