Test So gut ist der Schaschlik

Düsseldorf · Eine Gruppe selbst ernannter Kenner trifft sich jedes Jahr zum kulinarischen Test auf der Größten Kirmes am Rhein. Dieses Mal nahmen die Experten Fleischspieße unter die Lupe. Dabei spielte auch die Sauce eine wichtige Rolle.

 Die Tester auf der Kirmes (v.l.): Holger Berens, Richard Heinemann, Inge Bruch und Thomas König.

Die Tester auf der Kirmes (v.l.): Holger Berens, Richard Heinemann, Inge Bruch und Thomas König.

Foto: Gabriel

Die einen gehen auf die Kirmes, um Karussell zu fahren. Andere wiederum brauchen ihren Backfisch oder die gebrannten Mandeln. Auch der Schaschlik zählt zu den Klassikern. Allerdings kann sich die jüngere Generation darunter nicht mehr viel vorstellen. Doch es gibt ihn noch, den Fleischspieß mit der scharfen Sauce.

Wie gut ist der Schaschlik ? Die RP wollte es genau wissen und unternahm den fast ultimativen Test. Fast deshalb, weil die Tester — Sternekoch Holger Berens, die Grande-Dame der Kirmes, Schaustellerin Inge Bruch, Chocolatier Richard Heinemann, Kirmesarchitekt Thomas König und RP-Redakteurin Birgit Wanninger — sich von vorneherein nur die besten Adressen herausgesucht haben.

Einen klaren Sieger gab es nicht. Die Woschkebud und Trumpf aus Bremen liegen mehr oder weniger gleichauf, dicht gefolgt von Kebben, dessen Schaschlik-Sauce der Renner ist. "Vom Geschmack die Beste", meint Inge Bruch. "Obwohl ein bisschen fettig", sagt Heinemann. Allerdings sei das Fleisch ein wenig zäh, mahnt Sternekoch Berens an. So richtig zart war mit Ausnahme der Woschkebud nirgendwo das Fleisch, das eigentlich vom Spieß fallen müsste.

Die meisten Imbissbuden grillen oder kochen das Fleisch — "das ist falsch, es muss geschmort sein", fordert Berens, der nur noch vom Fleischspieß nach Schaschlik-Art spricht. Bei Haas schmeckt zwar die Sauce, aber die Zwiebeln sind viel zu hart, knackig. "Wo bleibt der Paprika", fragt Thomas König bei Buchholz. Dort schmeckt die Sauce nur künstlich, und Inge Bruch regt sich über die unfreundliche Bedienung auf, lobt einen Stand später, bei Trumpf, dass alles picobello sei. Lemoine ist zwar preiswert, aber dort ist das Fleisch einfach nur gekocht und zäh. "Das geht gar nicht", sagt Heinemann. Bei Kebben findet es die Truppe zu ungemütlich, das gibt Minuspunkte bei der Präsentation. Auch sind die Verkäufer zu hektisch, während die junge adrette Dame in der Woschkebud bei den Männern durch ihre nette Art Punkte sammelt.

Der Schaschlik kostet zwischen drei und vier Euro. Das sagt aber noch nichts über die Portionsgröße aus. So gibt es bei der Woschkebud (3 Euro) einen größeren Spieß als bei Buchholz. Und den optimalen Schaschlik haben die Tester auch gefunden. Das Fleisch von der Woschkebud, die Sauce von Kebben, das Ganze präsentiert bei Trumpf. Aber Geschmäcker sind eben verschieden. So richtig schlecht war kein Spieß, aber den besten gab es (außer Konkurrenz) im französischen Dorf (5 Euro.) Zartes Rindfleisch, auf Wunsch mit Zwiebeln, aber ohne Sauce. Wie auch beim Spieß spanischer Art.

(RP)
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